Forscher haben bereits seit längerem belegt, dass Mehrsprachigkeit kognitive Vorteile hat: wer beispielsweise zwischen zwei Sprachen wechselt betreibt eine Art mentale Gymnastik. Neu ist allerdings das Forschungsergebnis von Judith F. Kroll von der «Pennsylvania State University»: laut ihr hat Bilingualismus einen Einfluss auf die Vernetzung des Gehirns. „In verschiedenen Situationen die jeweils passende Sprache zu nutzen zeugt von großer kognitiver Kontrolle“, so Kroll gegenüber dem US-Magazin „Quartz“. Dieser Wechsel zwischen zwei Sprachen helfe dem Gehirn seine Vernetzung neu zu formen beziehungsweise zu regenerieren. Dies sei nur möglich weil beide Sprachen im menschlichen Gehirn durchgehend auf „on“ gesetzt seien. Somit würde das Gehirn Informationen ständig in zwei Sprachen verarbeiten. Des Weiteren hat die Studie von Kroll belegt, dass Personen die zweisprachig aufgewachsen sind, sich als kleine Kinder sofort an die Nutzung von beiden Sprachen gewöhnen. Das Vorurteil, das eine zweisprachige Erziehung Kinder verwirrt, ist laut Kroll widerlegt.
99 Prozent der Luxemburger sprechen mindestens eine Fremdsprache
Vor diesem Hintergrund ist die Eurostat-Studie hervorzuheben, laut der Luxemburg unter den 28 EU-Staaten den ersten Platz belegt, wenn es um den Anteil an Personen im erwerbstätigen Alter geht, die mindestens eine Fremdsprache beherrschen. Das Großherzogtum führt diese Tabelle mit einem Wert von 99 Prozent an, vor Litauen (97 Prozent) und Lettland (95 Prozent). Der EU-Durchschnitt liegt bei 66 Prozent. Letzter ist Ungarn mit lediglich 37 Prozent der Personen im erwerbstätigen Alter die mindestens eine Fremdsprache beherrschen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können