René Descartes wurde 1596 in La Haye en Touraine geboren und ist bis heute einer der bekanntesten Philosophen der Welt. Zwar studierte der junge Descartes erst Jura in Poitiers, doch irgendwie konnte er sich nicht mit einer Karriere in dem Fach anfreunden. Stattdessen begeisterte er sich, nach einer Begegnung mit Isaac Beeckman, für Physik und Mathematik und entdeckte sein schriftstellerisches Talent.
Aber erst mit 33 begann Descartes das, wofür er in die Lehrbücher einging: Seine philosophischen Ideen. Damals in den Niederlanden wohnhaft begann er mit der Arbeit an einem Traktat zur Metaphysik, ließ es fallen zugunsten eines eher naturwissenschaftlichen Werks, welches er Abhandlung über die Welt nennen wollte. Als er jedoch von Galileis «kleinem» Zwist mit der Inquisition erfuhr, entschied er dann doch es lieber bleiben zu lassen. 1637 publizierte Descartes jedoch ein Werk, welches heute noch von Schülern weltweit gelernt werden muss: Den Discours de la méthode.
Wie wichtig ist Descartes heute noch?
Ob Erkenntnistheorie oder Dualismus, nur weil seine Ideen heute noch unterrichtet werden, heißt das ja nicht unbedingt, dass Descartes in unserem Leben noch Bedeutung hat, oder? Falsch, so schreibt der Amerikanische Kunstkritiker und Redakteur des New Criterion, Roger Kimball in seinem Artikel What’s left of Descartes schon 1995. Er hebt vor allem Descartes Methode des ständigen Zweifels hervor. Alle scheinbar absoluten Wahrheiten anzuzweifeln um herauszufinden, was wir eigentlich wirklich wissen, liegt in der Natur des modernen Menschen und führte zu den größten Erkenntnissen und Fortschritten der Wissenschaft.
2011 schreibt der Journalist und Filmemacher Jonnie Hughes in «Psychology today» den Artikel und stellt die Frage inwiefern Descartes Trennung von Körper und Geist auch im 21. Jahrhundert wieder Thema ist. Für Descartes war, so Hughes, der Körper nur eine Maschine mit Gelenken und Muskeln anstatt Schrauben und Federn, während der Geist etwas eigenständig lebendiges war. Heute, wo Maschinen immer selbstständiger reagieren, fast schon denken können, könnte die Wissenschaft und die Entwicklung Descartes Theorie fast schon wiederlegen. Denn wenn Maschinen denken können, dann ist doch der Geist nichts eigenständiges mehr.
3 Fragen zu Descartes
Professor Frank Hofmann, Dozent an der Universität Luxemburg an der Philosophie-Fakultät hat tageblatt.lu auf drei Fragen zu Descartes geantwortet.
Welche Bedeutung haben die philosophischen Erkenntnisse von Descartes heute noch?
Die philosophischen Erkenntnisse Descartes’ betreffen vor allem die Frage nach den Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis. Descartes hat mit seinen skeptischen Argumenten – wie etwa der Frage, wie man wissen kann, dass man nicht immer träumt – eine bleibende und große Herausforderung für unsere Vorstellung von Erkenntnis auf die Agenda gesetzt, die bis heute immer noch in Arbeit ist.
Was kann der ganz normale Bürger aus diesen philosophischen Ideen in sein Leben mitnehmen?
Es gibt keinen Gegensatz zwischen normaler Bürgerin/normalem Bürger und philosophischen Ideen, denn in jedem schlummern philosophische Fragen, die gelegentlich auch explizit ins Bewusstsein vordringen – manchmal anlässlich tragischer Ereignisse, manchmal einfach in einer ruhigen, nachdenklichen Minute. Die Beschäftigung mit philosophischen Ideen und Fragen ist daher gar kein ‚Sprung in eine andere Welt’, sondern nur eine konsequente Weiterführung einer Vielzahl menschlicher Fragen, die von Philosoph(inn)en dann nur etwas systematischer und wissenschaftlicher angegangen werden. Was der ‚ganz normale Bürger’ aus der Beschäftigung mit Descartes und anderen Philosoph(inn)en mitnehmen kann, das sind fast immer besser gestellte Fragen und manchmal Antworten auf seine eigenen Fragen.
Wie wichtig ist es, dass die Schüler von heute die Grundlagen des philosophischen Denkens von Descartes kennen?
Descartes ist von herausragender Bedeutung für die ganz Entwicklung der neuzeitlichen Philosophie. Daher ist ein Grundwissen in puncto Descartes extrem erhellend für ein Verständnis der intellektuellen Kulturgeschichte Europas und des ganzen Westens. Ohne Descartes kein Hume, kein Kant und kein Wittgenstein, und auch keine moderne Psychologie. Außerdem sind die Probleme und Fragen, die Descartes in neu zugespitzter Form präsentiert hat, immer noch eine ernstzunehmende Herausforderung für unser Bild vom Menschen, von dessen Geist und Erkenntnisvermögen. Wer die Stellung des Menschen in der Welt verstehen möchte, kommt an Descartes nicht vorbei.
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