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Boris Becker wollte nie eine «lebende Legende» sein

Boris Becker wollte nie eine «lebende Legende» sein
(AP/Kerstin Joensson)

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Boris Becker wäre in der Vergangenheit gern mehr als normaler Mensch wahrgenommen worden und nicht als Sportidol, das auf einem Sockel steht.

«Auch ich habe ein Recht auf Erfahrungen, auf neue Partner, Experimente», sagte er in einem Interview der «Zeit»-Beilage «Zeit Golfen». «Dieses Recht hat man mir nicht gegeben. Die Leute wurden böse. Sie sahen, dass die lebende Legende, wenn sie auf Veranstaltungen und Partys zwischen Flensburg und Garmisch herumgereicht wurde, nicht so funktionierte, wie sie das erwarteten.»

Im Alter von 17 Jahren hatte Becker 1985 das Tennisturnier von Wimbledon gewonnen – deswegen nenne er sich selbst im Scherz manchmal den «Siebzehnjährigsten aller Zeiten», sagte Becker (48). «So mancher in Deutschland … hätte mich immer noch gerne so, wie ich als Siebzehnjähriger gewesen bin.»

Bild Becker

Mittlerweile sähen ihn die Menschen in Deutschland wieder anders, positiver, meinte Becker. «Die Leute bemerken, dass ich wieder beim Tennis bin. Sie sehen den Erfolg von Novak Djokovic, mit dem ich offenbar etwas zu tun habe … Das passt in ihr Bild von Boris Becker.»

Djokovic hat mit Becker als Trainer den Spitzenplatz der Tennis-Weltrangliste erobert. Dennoch werde oft eines vergessen, bemängelte Becker: Dass er sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt habe, «um diese Aufgabe an der Seite von Novak überhaupt übernehmen zu können».