Nach einer Krisensitzung in Namur am Mittwoch sagte der belgische Innenminister Jan Jambon, die wilden Aktionen seien nicht länger hinnehmbar. Der Innenminister verwies unter anderem auf die Versorgungsprobleme, berichtet der belgische Rundfunk.
Die anhaltenden Proteste der Lastwagenfahrer gegen die Lkw-Maut haben in Teilen des Landes zu Versorgungsengpässen geführt. Einigen Tankstellen in der Wallonie ging das Benzin aus. Auch Lebensmittel sind knapp.
Polizeieinsatz
Der Innenminister hat jetzt die Polizei dazu angewiesen, die Blockaden von Lkw-Fahrern in zahlreichen Teilen der Wallonie zu beenden.
Die Polizei soll die Lkw-Fahrer zunächst dazu auffordern, die Blockaden aufzuheben. Wenn diese sich weigern, können die Beamten den Führerschein kassieren und das Fahrzeug abschleppen lassen, heißt es.
Erste Lkws wurden bereits von der Polizei aus dem Verkehr gezogen.
A Nivelles, les transporteurs affirment que si la police vient les déloger, ils vont «tout faire péter». pic.twitter.com/J8W4xiQASa
— Frédéric Delepierre (@fred_delepierre) 6. April 2016
Luxemburg interveniert
Wegen der Protestaktionen gegen die neue Lkw-Maut sitzen auch zahlreiche ausländische Lastwagenfahrer in dem Nachbarland fest – auch aus Luxemburg. Der zuständige Minister François Bausch hat am Mittwoch ein Ende der Proteste gefordert. Er fürchtet finanzielle Schäden für Luxemburg.
Gleiche Töne kommen auch aus Deutschland. Dort fordert der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) ebenfalls ein Ende des Streiks.
Die BGL spricht von einer Geiselhaft durch die belgischen Kollegen.
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