Freitag12. Dezember 2025

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Stichwahl in Peru

Stichwahl in Peru
(AFP/Luka Gonzales)

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Die Rechtspopulistin Fujimori gewinnt in Peru den ersten Wahlgang. Die Tochter des inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori muss aber in eine Stichwahl.

In Peru entscheidet sich die Nachfolge von Staatschef Ollanta Humala in einer Stichwahl. Die Rechtspopulistin Keiko Fujimori (40) gewann den ersten Wahlgang am Sonntag mit 39,5 Prozent der Stimmen. Da keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichte, wird die Tochter des ehemaligen Staatschefs Alberto Fujimori am 5. Juni in der Stichwahl gegen den bislang zweitplatzierten neoliberalen Finanzexperten Pedro Pablo Kuczynski (77) antreten.

Kuczynski kam nach Auszählung von 67 Prozent der Stimmen auf 23,7 Prozent, wie die Wahlbehörde ONPE am frühen Montag (Ortszeit) bekanntgab. An dritter Stelle stand die linke Kandidatin Verónika Mendoza (35) mit 17,1 Prozent.

Bei der zugleich stattfindenden Parlamentswahl dürfte die Tochter des wegen Menschenrechtsverletzungen inhaftierten Ex-Präsidenten (1990-2000) mit ihrer Partei «Fuerza Popular» laut Hochrechnungen rund 60 der 130 Abgeordnetensitze gewinnen. Kuczynski kann demnach mit bis zu 27 Parlamentariern rechnen.

23 Millionen Wähler

Staatschef Humala durfte sich nicht unmittelbar nach seiner Amtszeit zur Wiederwahl stellen. Seine Partei hatte ihren Kandidaten zurückgezogen, weil er in Umfragen klar unter der Fünf-Prozent-Hürde lag, die zum Weiterbestehen der Parteien überschritten werden muss. Humala sprach wenige Tage vor der Wahl indirekt eine Unterstützung für Kuczynskis Bewerbung aus, indem er sowohl von Fujimoris als auch von Mendozas Einstellungen Abstand nahm.

Die Wahlbeteiligung lag bei 85 Prozent. In Peru gilt Wahlpflicht. Aufgerufen waren knapp 23 Millionen Wähler. Der Chef der Beobachtermission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Sergio Abreu, erklärte am Sonntag, dass die Wahlen «beispielhaft» verlaufen seien.

Rund 170 000 Polizisten und Militärs standen bereit. Bei einem Angriff auf Militärs, die Wahllokale bewachen sollten, wurden am Samstag sechs Uniformierte und ein ziviler Fahrer im ostperuanischen Departement Junín getötet. Das Heereskommando identifizierte die Täter als Mitglieder einer Splittergruppe der größtenteils zerschlagenen Guerilla «Sendero Luminoso» (Leuchtender Pfad).

Der Amtsantritt des neuen Staatschefs, dessen Amtszeit bis 2021 läuft, ist für den 28. Juli angesetzt.