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60.000 Kilometer pro Sekunde

60.000 Kilometer pro Sekunde
(Reuters/Nasa)

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Per Laserstrahl durch die Galaxien: Der britische Astrophysiker Stephen Hawking und der russische Milliardär Juri Milner haben ein Projekt zur Reise in ferne Sternensysteme angekündigt.

Erstes Ziel soll Alpha Centauri sein – das mit 4,37 Lichtjahre oder 41,3 Billionen Kilometer quasi gleich um die Ecke liegende Nachbarsternensystem der Erde, wie die beiden Visionäre am Dienstag in New York ankündigten.

Bei dem «Breakthrough Starshot» getauften Vorhaben, das der Investor Milner zunächst mit 100 Millionen Dollar (rund 88 Millionen Euro) anschieben will, sollen Miniraumschiffe mittels Laser durchs All gejagt werden.

20-jähriger Flug

Heutige Weltraummissionen seien «zu langsam», sagte Milner bei der Pressekonferenz, die passenderweise auf der Aussichtsplattform des One World Trade Centers in Manhattan stattfand. «Wie werden wir schneller, wie kommen wir weiter hinaus?», sei die entscheidende Frage.

Die Miniraumschiffe, von denen jedes nicht größer als ein Handy sein soll, könnten die Strecke in 20 Jahren bewältigen. Mit den derzeit existierenden Raumschiffen würde es dagegen etwa 30.000 Jahre dauern.

60.000 Kilometer pro Sekunde

«Ich glaube, es macht uns einzigartig, dass wir unsere Grenzen überschreiten», sagte Hawking, langjähriger Lehrstuhlinhaber an der Universität Cambridge, der seit Anfang der 60er Jahre an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose leidet.

Die Miniraumschiffe könnten nach den Worten Milners, einer der Gründungsinvestoren beim Sozialnetzwerk Facebook, eine Geschwindigkeit von 60.000 Kilometer pro Sekunde erreichen, also etwa 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit; Licht durchläuft in der derselben Zeit knapp 300.000.000 Meter.

Zahlreiche Probleme lösen

Das Projekt soll mit dem Bau eines riesigen Lasers starten, das die «interstellaren Segelboote», wie Milner sie nannte, antreiben soll. Die «Sternenschiffe» – mit Mikrosegeln ausgerüstete Raumschiffe – basierten auf bereits verfügbarer oder wahrscheinlich in naher Zukunft zur Verfügung stehender Technik.

Aber wie bei der Mondlandung vor Jahrzehnten gebe es noch zahlreiche Probleme zu lösen. Neben Hawking und Milner wird auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg das Projekt antreiben.