Ob Jugendliche nach den islamistischen Attacken vom 13. November aus Sicherheitsgründen auf dem Schulhof rauchen dürfen, hat ein französisches Gericht geprüft. Das Verwaltungsgericht der nordwestlich von Paris gelegenen Stadt Cergy-Pontoise befasste sich am Mittwoch mit dem Eilantrag von zwei Anti-Tabak-Organisationen, die eine Raucherlaubnis als gesetzwidrig ansehen.
In Frankreichs Schulhöfen ist das Rauchen eigentlich schon seit zehn Jahren verboten. Nach den Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten lockerten das Innen- und das Bildungsministerium die Vorgaben aber per Rundschreiben – durch die vorübergehende Raucherlaubnis im Schulhof soll verhindert werden, dass sich Schüler zum Rauchen vor dem Schulgebäude versammeln und so ein mögliches Anschlagsziel bilden.
Beschwerden von Anti-Tabak-Organisationen
Zwei Anti-Tabak-Organisationen halten das aber für illegal. «Der Tod kommt nicht sofort, aber jeden Tag sterben 200 Menschen an den Folgen von Tabak», sagte Gérard Audureau von der Organisation Rechte der Nichtraucher. Es gebe zahlreiche Beschwerden von Elternvertretern und Lehrern.
Das Verwaltungsgericht von Cergy-Pontoise befasste sich am Mittwoch mit dem Fall eines Gymnasiums, ein Urteil wird für Anfang kommender Woche erwartet. Die Kläger erhoffen sich von dem Richterspruch eine Signalwirkung. Die beiden klagenden Organisationen sind auch vor das Pariser Verwaltungsgericht gezogen, dort wird am 9. Mai ein Urteil erwartet.
Zu Demaart
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