Freitag12. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Hohe Ungleichheit und Bildungsrückstand

Hohe Ungleichheit und Bildungsrückstand
(Fpizzolante)

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Ungleichheit zwischen Kindern ist in vielen Industrieländern gewachsen. Das trifft auch auf Luxemburg zu. In einer aktuellen Unicef-Studie fällt das Land in die Kategorie "Hohe Ungleichheit".

In den Bereichen Gesundheit, Lesekompetenz und Lebenszufriedenheit bleiben Kinder vom unteren Rand der Gesellschaft in den meisten Ländern weiter hinter dem Durchschnitt zurück, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef Luxemburg zeigt.

Luxemburg landet im internationalen Vergleich unter 41 Staaten der Europäischen Union und der OECD auf Platz 29. Damit befindet sich das Großherzogtum in der Kategorie «Hohe Ungleichheit» (Link). Unicef untersuchte, wie gut sich die EU-Länder und Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) um das Wohlbefinden der am stärksten benachteiligten Kinder kümmern.

Mitte der Gesellschaft

Dabei geht es um Unterschiede in den Bereichen Einkommen, Bildung, Gesundheit und persönliche Lebenszufriedenheit zwischen den ärmsten Kindern und jenen in der Mitte der Gesellschaft. Am besten schneidet demnach Dänemark ab mit der geringsten Ungleichheit zwischen Kindern. Ganz am Ende landen Israel und die Türkei.

Beispiel Einkommen: In den meisten Industrieländern sind die Einkommen der ärmsten Familien langsamer gewachsen als in der Mitte der Gesellschaft. In 19 Ländern verfügen der Studie zufolge die zehn Prozent der ärmsten Kinder über weniger als die Hälfte des Einkommens ihrer Altersgenossen in der Mitte. In Ländern wie Griechenland, Italien, Israel, Japan oder Mexiko ist die Kluft sogar noch größer.

3 Jahre Bildungsrückstand

In Luxemburg verfügten 41 Prozent der ärmsten Kinder über weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens. Hier landet das Großherzogtum auf Platz 9.

In den Bereichen Lesekompetenz, Rechnen und Naturwissenschaften sieht es schon ganz anders aus. Hier landet Luxemburg auf Platz 33. Der Bildungsrückstand liegt bei den 15-Jährigen bei drei Jahren, heißt es in der aktuellen Studie. Der Anteil von leistungsschwachen Schülern ist hoch und liegt bei 14,4 Prozent. Die Zahlen stammen aus der Pisa-Studie zwischen 2006 und 2012.

Gesundheitsliche Probleme

Im Hinblick auf die Gesundheit gehört Luxemburg ebenfalls fast zu den Schlusslichtern: Platz 29 beim gesundheitlichen Wohlbefinden. Zwischen den unteren und mittleren Kindern liegt der Unterschied bei mehr als 30 Prozent. Besonders Kinder aus den unteren Gesellschaftsschichten sind öfters krank. Jedes vierte Kind nennt bei der Befragung gesundheitliche Probleme. So werden vor allem Kopfschmerzen, Bauchweh, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme angegeben.

Auch die Unterschiede in der persönlichen Lebenszufriedenheit wuchsen. In den reichen Ländern bewerteten die meisten Mädchen und Jungen ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala mit acht von zehn möglichen Punkten. In den meisten Industrieländern schätzte aber mehr als eines von 20 Kindern seine Lebenszufriedenheit auf maximal vier von zehn Punkten. In Luxemburg sind dies 8,2 Prozent – Platz 32. Seit 2006 sei die Kluft zwischen der unteren Hälfte und dem Mittelwert um 2 Prozent gewachsen und liegt bei etwas mehr als 30 Prozent, so die Unicef-Studie.