In der Nacht zu Freitag ist ein junger Autofahrer zwischen Angelsberg und Mersch frontal gegen einen Baum gerast. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Verkehrsminister François Bausch hat am Freitagmorgen mit der Errichtung von Warnhinweisen, Leitplanken und einer festen Radaranlage reagiert. Wir haben uns mit Bausch über die Tragödie auf der Unfallstrecke CR118 unterhalten – und über den Umgang mit Verkehrsunfällen.
Sie haben am Freitagmorgen mit mehreren Maßnahmen auf den tödlichen Unfall zwischen Mersch und Angelsberg reagiert. Reichen sie aus oder liegt die Verantwortung am Ende allein bei den Fahrern?
Ich denke, dass es beides braucht. Ich gehe aber davon aus, dass die Maßnahmen, die wir während den letzten Monaten getroffen haben und jetzt spezifisch in Angelsberg umsetzen, bereits ihre Wirkung zeigen. Nehmen Sie die Strecke zwischen Dippach und Luxemburg-Stadt: Dort steht eine Radaranlage, die erst ab Montag in Betrieb ist. Man merkt aber bereits jetzt, wie stark die Autofahrer die Geschwindigkeit drosseln. Ich glaube deshalb, dass die Maßnahmen ihre Wirkung zeigen werden. Man kann natürlich erst nächstes Jahr um diese Zeit Bilanz ziehen. Man muss das ganze Jahr 2016 analysieren. Erst dann können wir exakt feststellen, wo nachgebessert werden muss.
Demnach bleibt nach schweren Unfällen nur reagieren?
Man muss nach solchen Tragödien reagieren. Ich will nicht einfach dabei zuschauen, wie weitere Menschen ums Leben kommen. Ich denke, dass es richtig ist, dass man auf solche Unfälle schnell reagiert. Man muss natürlich immer wieder auf präventive Elemente hinweisen. Die zusätzlich getroffenen Maßnahmen helfen in dem Fall aber bei der Prävention von Unfällen. Ich denke deshalb, dass unser Gesamtpaket noch im Laufe dieses Jahrs seine Wirkung entfaltet.
Hat man in Luxemburg zu spät reagiert?
Eine einzelne Maßnahme kann natürlich keine Tragödien verhindern. Ja, wir haben in Luxemburg viel zu lange gewartet. Man hat viel zu viel spät auf solche Probleme reagiert. Nehmen Sie Länder wie Schweden, die Niederlande oder die Schweiz. Sie fallen durch positive Verkehrsstatistiken auf. Diese Länder haben bereits längst Programm laufen, wie jene, mit denen wir erst angefangen haben. Deshalb haben diese Länder im Vergleich zu uns bessere Resultate. Ich bin davon überzeugt, dass es, wenn es bei ihnen geklappt hat, auch bei uns klappen wird.
Lesen Sie das vollständige Interview am Samstag in der Print-Ausgabe des Tageblatt (07.05.2016). Verkehrsminister François Bausch geht darin zudem auf die aktuellen Vorbereitungen rund um die Tram ein.
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