Um in Luxemburg ein Unternehmen (eine „S.à r.l.“) zu gründen, müssen die Gründer ein Startkapital von 12.500 Euro mitbringen. Dieses Geld hat jedoch nicht jeder.
Um Firmengründungen zu vereinfachen soll nun die «Sàrl simplifiée» eingeführt werden. Immerhin brauche man zur Unternehmensgründung oftmals nur einen schlauen Kopf und ein Computer, so die Überlegung.
La «SARL à un euro» doit voir le jour au 15 janvier 2017 #Luxembourg. Ce reportage explique les enjeux: https://t.co/S7jWj2Xk8S @FranzFayot
— Chambre des Députés (@ChambreLux) May 30, 2016
In einer ganzen Reihe Länder gibt es bereits eine ähnliche Gesetzgebung. So etwa im Vereinigten Königreich, wo man innerhalb von wenigen Stunden, über das Internet und ohne Mindestanforderungen an Kapital, eine Firma gründen kann.
In Luxemburg kursiert die Idee bereits seit vielen Jahren. Schon in der vorherigen Regierung wurde über ein Gesetzesprojekt diskutiert. Auch aus dem Regierungsprogramm der aktuellen Regierung geht hervor, dass eine neue „S.àr.l.“ geschaffen werden soll.
Weniger Bürokratie
Am 15. Januar 2017 soll es nun soweit sein. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass jede natürliche Person ein Unternehmen gründen kann, auch wenn sie nicht über die traditionellen 12.500 Euro verfügt. Zusätzlich soll der für die Gründung benötigte Verwaltungsaufwand deutlich reduziert werde.
Kritiker warnen, dass eine «Sàrl simplifiée» dazu genutzt werden könne, um Arbeitsverhältnisse zu verschleiern. Eine zunehmende Scheinselbstständigkeit, wie sie auch der deutschen „Ich-AG“ oft vorgeworfen wird, könnte die Folge sein.
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