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«In»-Bier in Pubs beliebter als «Out»-Bier

«In»-Bier in Pubs beliebter als «Out»-Bier

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Die Kunden der Little-Valley-Brauerei im nordenglischen Yorkshire sind aufgefordert, das zu ihrer politischen Präferenz passende Bier zu ordern.

Vielleicht liegt es ja nicht allein am Geschmack: Die Little-Valley-Brauerei im nordenglischen Yorkshire hat vor dem EU-Referendum drei spezielle Biersorten gebraut – «In» für EU-Verbleib, «Out» für Brexit, und «IDK» für I Don’t Know (Ich weiß nicht). Die Kunden sind aufgefordert, das zu ihrer politischen Präferenz passende Bier zu ordern.

In der Air Bar in Leeds, die die besonderen Volksbefragungsbiere ausschenkt, lag das «In»-Bier am Mittwoch – gut zwei Wochen vor dem Referendum – 30 Pints vor dem «Out»-Bier. Und ganz unabhängig von den persönlichen Vorlieben hat das Sonderangebot die politische Debatte gehörig in Schwung gebracht. «Die meisten Leute geben einen Kommentar ab», berichtete Barkeeperin Rose Perry.

Bitteres Brexit-Bier

Das Brexit-Bier brauen Sue Cooper und Wim van der Spek, ein englisch-niederländisches Paar, dem Little Valley gehört. Die beiden sind für den EU-Verbleib, nicht zuletzt, weil sie Hopfen, Malz und Hefe aus anderen EU-Ländern brauchen und ihr Bier auf den Kontinent exportieren. Ihre Einstellung färbte auf die Biersorten ab.

Das «In»-Bier sei «fruchtig und hopfig und stark von der kontinentalen Gesinnung geprägt», berichtet Cooper. Das «Out»-Bier sei ein leichtes helles Bier «mit einer frechen Note EU-Skepsis und einem trockenen, herben Abgang». Das «IDK»-Bier für die Unentschiedenen schließlich sei milde und malzig «mit einem komplexen, die Gedanken anregenden Finish».

Kurz vor dem Referendum am 23. Juni wird Little Valley bekanntgeben, wie die einzelnen Biere abgeschnitten haben. Labour-Vize Tom Watson, der gegen den Brexit kämpft, stattete der Brauerei am Freitag einen Besuch ab, und fand – natürlich – am «In»-Bier Geschmack. «Ein außergewöhnliches Gebräu, es muss von so vielen Menschen wie möglich getrunken werden», forderte er.