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«Er kommt. Ich werde sterben.»

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Bei dem blutigsten Schusswaffenattentat in der jüngeren Geschichte der USA starben mindestens 50 Menschen. Was bisher über die Opfer bekannt ist.

Die letzte Unterhaltung mit ihrem Sohn Eddie beginnt um 2.06 Uhr am Sonntagmorgen. «Mama, ich liebe dich», schreibt er Mina Justice. «Im Club schießen sie», so der 30-Jährige. Er sei im WC eingeschlossen, sie solle Hilfe rufen. Dann: «Er kommt», «Ich werde sterben». «In der letzten Nachricht stand: Er hat uns, er ist mit uns hier drin», sagt Justice in einem Interview mit der Associated Press. Wenig später folgte die traurige Gewissheit, dass ihr Sohn tot ist.

Nach dem blutigsten Schusswaffenattentat in der jüngeren Geschichte der USA gehen die Ermittler Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach. Die Bundespolizei FBI hatte den mutmaßlichen Attentäter Omar Seddique Mateen nach eigenen Angaben 2013 wegen Terrorverdachts im Visier, stellte die Beobachtung nach zwei Vernehmungen aber wieder ein.

Afghanischer Einwanderer

In den Stunden nach der schockierenden Tat, bei der in der Nacht zu Sonntag in einem beliebten Schwulenclub in Orlando 50 Menschen ihr Leben verloren, gaben Angehörige und Bekannte Details aus Mateens Leben bekannt. Mateen wurde 1986 in New York als Sohn afghanischer Einwanderer geboren.

Sein Vater nannte im Sender NBC Hass auf Schwule als mögliches Motiv, religiöse Beweggründe schloss er aus. Seine Ex-Frau Sitora Yusufiy bezeichnete den 29-Jährigen als instabilen, aufbrausenden und bisweilen gewalttätigen Menschen. Mateen sei ein praktizierender Muslim gewesen.

Regenborgenfarben

«Es gab aber keinerlei Anzeichen» für eine Radikalisierung, sagte Yusufiy. Mateen habe drei bis vier Mal pro Woche am Abendgebet der Moschee seines Wohnorts Fort Pierce teilgenommen, berichtete der dortige Imam Syed Shafeeq Rahman. Er hätte «niemals erwartet», das Mateen eine solche Tat begehen könnte, sagte der Imam.

Aus Solidarität mit den Opfern ist der Mast des World Trade Centers in New York in der Nacht zum Montag in den Regenbogenfarben erstrahlt. Bürgermeister Bill de Blasio hatte angeordnet, alle Flaggen auf halbmast zu setzen.

Die Lichter des Empire State Buildings in Manhattan wurden ausgeschaltet, um den Schmerz über das schlimmste Massaker eines Einzeltäters in der Geschichte der USA zu zeigen.