Aus einem Eisenbahn-Waggon auf dem ArcelorMittal-Standort in Differdingen entweicht am Montagmorgen ein unbekanntes Gas. Mehrere Menschen landen im Krankenhaus.
Hotline
Das Krisenzentrum der Regierung hat eine Hotline eingerichtet: 800 280 80
Carlo Koepp, Direktor des Differdinger ArcelorMittal-Werks, gibt vor Ort brisante Details bekannt. Der erste Eisenbahn-Waggon kam bereits am vergangenen Donnerstag aus Düsseldorf in Differdingen an.
Verdächtige Container
Da man nicht wusste, was sich in dem Container befindet, wurde das Gefährt abseits abgestellt. Die genauen Kontrollen sollten folgen, so Koepp.
Am Samstag kam ein zweiter Waggon aus Düsseldorf mit verdächtiger Ladung bei ArcelorMittal an. Auch dieser Container wurde beim ersten Waggon geparkt.
Medizinische Untersuchung
Sämtlichen Angestellten wurde befohlen, sich nicht den beiden Containern zu nähern. Am Montagmorgen nahm das Unglück aber seinen Lauf. Zwei Angestellte bewegten sich für andere Arbeiten keine 50 Meter entfernt von den beiden Waggons, als ihnen plötzlich schlecht wurde.
Sie wurden noch auf dem Gelände im medizinischen Bereich von ArcelorMittal untersucht. Anschließend wurde Alarm ausgelöst. Koepp spricht von Standard-Sicherheitsprozeduren. Bislang mussten sich 20 Menschen einer medizinischen Untersuchung unterziehen.
Alerte toxique en cours sur le site d› @ArcelorMittal à #Differdange au #Luxembourg pic.twitter.com/QvyOFy0NMK
— Frédéric Lambert (@WebFLam) 13. Juni 2016
Zugstrecke gesperrt
Im Jahr werden übrigens 1,4 Millionen Tonnen Schrott nach Differdingen geliefert. Davon sind 60 Prozent aus Deutschland.
Das Gelände wurde inzwischen weiträumig abgesperrt. Auch auf der Zugstrecke Esch/Alzette – Petingen geht nichts mehr.
Sprengstoffexperten vor Ort
Die Anwohner in Differdingen, Niederkorn und Oberkorn wurden gebeten, die Fenster geschlossen zu halten. Inzwischen wurden die Sprengstoffexperten der Armee angefordert.
Der Waggon wurde inzwischen in einer Halle «isoliert», heißt es von der Polizei. Zunächst war von radioaktiven Stoffen die Rede. Dies wurde von der Polizei dementiert.
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