Mit einer fehlerlosen Leistung fuhr der Mercedes-Pilot am Sonntag beim Großen Preis von Europa in Baku zu seinem fünften Saisonsieg und dem 19. Erfolg seiner Karriere und konterte die Kritik nach zuletzt drei enttäuschenden Rennen. «Danke, Jungs. Das war fantastisch», rief er nach der Zieldurchfahrt via Boxenfunk.
Sebastian Vettel sorgte mit dem zweiten Platz bei der Premiere am Kaspischen Meer für einen deutschen Doppelerfolg und ein Happy End für Ferrari nach einem schwierigen Wochenende. Dritter wurde der Mexikaner Sergio Perez im Force India. Er erreichte zum zweiten Mal in dieser Saison nach Monaco das Podest.
Weltmeister Hamilton
Weltmeister Hamilton musste sich indes mit dem fünften Platz begnügen. Nach seiner verpatzten Qualifikation mit dem selbstverschuldeten Crash am Samstag und Startplatz zehn war der Brite im Grand Prix nie in der Lage, an der Spitze mitzukämpfen. Probleme mit den Reifen und technische Schwierigkeiten ließen eine Aufholjagd nicht zu.
Statt in Baku nach seinen Erfolgen in Monaco und in Montréal die Wende im Titelkampf zu schaffen, fiel er im Klassement wieder zurück. Nach dem achten von 21 Saisonrennen baute Rosberg (141 Punkte) den Vorsprung auf Hamilton (117) von neun auf 24 Zählern wieder aus. Vettel ist mit 96 Punkten weiter Dritter.
Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg raste im Force India noch von Startposition zwölf auf neun vor. Neuling Pascal Wehrlein zeigte eine couragierte Vorstellung in seinem unterlegenen Manor, musste seinen Wagen in der 41. Runde mit defekten Bremsen abstellen.
Das Rennen verlief bei hochsommerlichen Wetter von 33 Grad überraschend unspektakulär.
Im GP2-Rennen am Samstag hatten noch nach zahlreichen Unfällen nur zehn von 22 Autos das Ziel erreicht. Und auch in der Formel-1-Quali gab es einige heikle Situationen. Doch das von vielen befürchtete Chaos auf dem schnellsten Stadtkurs der Formel 1 mit seinen vielen speziellen Kurven und engen Passagen blieb aus. Die Sicherheitsbedenken einiger Fahrer wie Rosberg erfüllten sich nicht. Nicht eine Safety-Car-Phase beeinflusste das Rennen.
Rosberg in Baku
So konnte Rosberg in Baku ungefährdet in einer eigenen Liga fahren und erinnerte an seine Leistungen zu Beginn der Saison mit vier Siegen nacheinander. Von Anfang an kontrollierte der 30-Jährige die Konkurrenz. Nach einem perfekten Start verteidigte er seine Pole Position ohne Mühe gegen Daniel Ricciardo im Red Bull und Vettel.
Lewis Hamilton ging – anders als bei seinem Unfall am Samstag – kein größeres Risiko ein und hielt sich erst einmal auf Position zehn. Lediglich Hülkenberg wurde von Esteban Gutiérrez im Haas in der Kurve einmal kurz gecheckt.
Einsames Rennen
Rosberg fuhr in der Folgezeit ein einsames Rennen und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Nach sechs Runden ging Vettel an seinen ehemaligen Teamkollegen Ricciardo vorbei und wurde zum Verfolger Nummer eins seines Landsmanns. Sein Team hatte aus dem Strategiefehler vom Rennen eine Woche zuvor in Kanada gelernt, als der viermalige Weltmeister zweimal zum Reifenwechsel reingerufen wurde und damit ihm der mögliche Sieg genommen wurde. Diesmal reichte ein Stopp zu Platz zwei.
Hamilton arbeitete sich derweil nur mühsam nach vorne. Er kämpfte immer wieder mit seinen Reifen, später verhinderten technische Probleme einen echten Kampf.
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