Die Bundesanwaltschaft verdächtigt einen festgenommenen 20-jährigen Algerier, sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und für einen der mutmaßlichen Attentäter von Paris die Balkanroute ausgekundschaftet zu haben.
Bilal C. soll im Juni 2015 von einem mutmaßlichen Planer und Attentäter der Anschläge vom 13. November, Abdelhamid Abaaoud, beauftragt worden sein, ihn über Grenzkontrollen und Schleusungsmöglichkeiten zu informieren, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Der Beschuldigte hielt zudem laut Bundesanwaltschaft den mutmaßlichen Islamisten Ayoub El Khazzani während dessen Reise nach Westeurupa über Schleusungsmöglichkeiten auf dem Laufenden.
Geheimdienstinformationen
El Khazzani versuchte, im August 2015 in einem Thalys-Schnellzug Passagiere zu erschießen (Link). Bilal C. war den Ermittlungen zufolge Ende September 2014 von Algerien aus über die Türkei nach Syrien gereist. Spätestens im Dezember 2014 soll er sich dem IS angeschlossen und eine Kampf- und Waffenausbildung absolviert haben.
Im August 2015 gelangte er laut Bundesanwaltschaft nach Deutschland. Er befindet sich nach Angaben der Behörde bereits «in anderer Sache» in Haft. Genauere Angaben dazu machte die Bundesanwaltschaft nicht. Sie erklärte aber, es lägen bisher keine Anhaltspunkte dafür vor, dass Bilal C. nach seiner Einreise auch in Deutschland für den IS aktiv gewesen sei. Ausgangspunkt für die Ermittlungen gegen ihn waren Erkenntnisse des Verfassungsschutzes.
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