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Astronomen entdecken erstaunlichen Planeten

Astronomen entdecken erstaunlichen Planeten
(dpa)

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Luke Skywalker aus der Star-Wars-Saga stammt vom Planeten Tatooine - einer bizarren Welt mit zwei Sonnen am Himmel. Nun haben Astronomen einen Planeten mit gleich drei Sonnen entdeckt.

Auf dem Planeten mit der Bezeichnung HD 131399Ab würde ein Beobachter je nach Jahreszeit entweder durchgehendes Sonnenlicht oder pro Tag drei Sonnenauf- und Sonnenuntergänge erleben, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) in Garching mitteilte. Über ihre überraschende Entdeckung berichteten die Wissenschaftler in der Onlineausgabe der Zeitschrift «Science».

Bisher hielten Astronomen die Existenz von Planeten mit stabilen Umlaufbahnen in Dreifachsternsystemen für unwahrscheinlich – durch die sich ständig ändernde gravitative Anziehung der Zentralsterne ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Planet schnell aus einem solchen System herausgeschleudert wird. Doch der neu entdeckte Planet schafft es irgendwie zu überleben.

Größte Umlaufbahn

Der Himmelskörper, der sich 320 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Zentaur befindet, besitzt laut ESO die mit Abstand größte bekannte Umlaufbahn innerhalb eines Mehrfachsternsystems. Damit unterscheidet er sich von jedem anderen bisher entdeckten Planeten. Zudem zählt er zu den wenigen Planeten in fernen Sonnensystemen, die Astronomen bislang direkt abbilden konnten.

Im Fall von HD 131399Ab gelang dies mit dem Very Large Teleskope (VLT) der ESO in Chile. Allerdings gibt es auf HD 131399Ab kein menschenartiges Wesen, dass die drei Sonnenaufgänge pro Tag erleben könnte: Der vor 16 Millionen Jahren entstandene und damit noch sehr junge Planet weist eine Temperatur von 580 Grad Celsius auf. Und eine Jahreszeit auf diesem Himmelskörper dauert länger als ein gesamtes menschliches Leben.

Aufschluss über Planetenentstehung

Für Astronomen sind Planeten in Mehrfachsternsystemen von besonderem Interesse, weil sie Aufschluss über die Planetenentstehung in einer für uns ungewohnten kosmischen Umgebung geben. So fremd den Erdbewohnern allerdings solche Mehrfachsternsysteme auch erscheinen mögen – sie sind im Weltall genauso verbreitet wie einzelne Sterne. Und möglicherweise gibt es in solchen Sternsystemen auch mehr Planeten als bisher vermutet.

Die Entdeckung von HD 131399Ab zeige jedenfalls, «dass die Vielfalt da draußen doch größer ist, als man es bisher für möglich gehalten hat», erklärte der Entdecker des Planeten, Kevin Wagner von der University of Arizona. «Wir wissen, dass Planeten in Mehrfachsystem zwar deutlich seltener untersucht wurden, möglicherweise aber genauso häufig vorkommen wie Planeten in Einzelsternsystemen.»