Antworten von Volkswagen-Manager Eichhorn forderte am Mittwoch der luxemburgische Europaabgeordnete Claude Turmes. Der Grünenpolitiker ist Mitglied des VW-Ausschusses des Europaparlaments. Nachdem aufgefallen war, dass VW bei den Abgaswerten seiner Dieselmotoren betrogen hatte, hat das Unternehmen den US-Behörden vorgeschlagen, die Autos nachzubessern.
«Die haben die von VW vorgeschlagenen Maßnahmen jedoch für nicht ausreichend befunden und abgelehnt,» erklärte Claude Turmes gegenüber dem Tageblatt. Stattdessen muss VW den Kunden in den USA eine Entschädigung zahlen. Darüber hinaus muss der Konzern eine Strafe an den Staat zahlen, um die verursachten Umweltschäden wiedergutzumachen.
«Mogelpackung»
Zusammengenommen 15 Milliarden Dollar. In Europa verhandelt VW mit dem deutschen Kraftfahrzeugbundesamt – der Behörde, welche die Autos zugelassen hat. Für die 8,5 Millionen Volkswagen, die auf Europas Straßen fahren, soll es anders als in den USA keine Entschädigung geben. Stattdessen soll ein 30- bis 60- minütiger Besuch in der Werkstatt das Problem beheben.
«Wie kann es aber sein, dass eine Maßnahme, die in den USA abgelehnt wurde, in Europa plötzlich wirksam sein soll?», fragt Turmes. Er spricht gegenüber dem Tageblatt von einer «Mogelpackung».
Das Problem mit den Abgaswerten löse der Eingriff überhaupt nicht. Der Europaabgeordnete spricht von einem zweifachen Skandal: «Erstens, weil VW den Eingriff als ‹wunderbare Maßnahme verkaufe› und zweitens, weil die deutschen Behörden die Maßnahmen mit ihrem behördlichen Stempel absegneten.»
Zu einem endgültig Ergebnis ist der Ausschuss noch nicht gelangt.
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