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Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder

Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder
(Reuters/Pascal Rossignol)

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Frankreich ist an seinem Nationalfeiertag erneut Ziel eines schweren Anschlags geworden. Mindestens 84 sterben. Mehr als 50 Kinder werden in Krankenhäusern versorgt.

Mehr als 50 Kinder wurden Opfer des Anschlags von Nizza. Sie werden derzeit in den umliegenden Krankenhäuser versorgt. Dies berichtete die Zeitung «Nice Matin» am Freitag.

Ein Elternpaar, das in der Panik beim Anschlag den Kinderwagen mit seinem Baby verloren hatte, ist dank einer im Internet verbreiteten Suchmeldung wieder mit seinem acht Monate alten Sohn vereint. «Kleiner Junge im Gedränge verloren», «blauer Kinderwagen», «gebt diese Information weiter» schrieb eine Bekannte der Eltern am Donnerstagabend auf ihrer Facebook-Seite und veröffentlichte dazu ein Foto des Säuglings.

Hilfe über Facebook

Der Aufruf führte rasch zum Erfolg, wie eine Freundin der Familie am Freitag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Eine junge Frau hatte den Kleinen im Anschlagschaos entdeckt und mit zu sich nach Hause genommen. Anschließend ging sie ins Internet, fand auf Facebook rasch das Foto des Jungen und nahm Kontakt zu den Eltern auf. «Gefunden!» verkündete ein Familienmitglied schließlich erleichert im Internet und dankte allen, die bei der Suche geholfen hatten.

Vater von drei Kindern

Der Täter von Nizza war ein Franzose mit tunesischen Wurzeln. Laut BFMTV war Mohamed Lahouaiej Bouhlel Vater von drei Kindern. Offenbar arbeitete er als Chauffeur. Seine Ausweispapiere wurden im Tatfahrzeug gefunden, zudem wurden eine Bankkarte und ein Handy sichergestellt.

Mohamed Lahouaiej Bouhlel soll der Polizei bekannt gewesen sein. «Man kannte ihn wegen Waffengebrauch, häuslicher Gewalt, Bedrohungen und Diebstahl», vermeldet BFMTV unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Tat-LKW gemietet

Verbindungen zum Terrorismus habe man bisher aber nicht herstellen können. Auch die Nachbarn sollen laut dem Portal nichts von einer Radikalisierung bemerkt haben. Nach ersten Erkenntnissen der französischen Polizei soll der Mann nicht politisch radikalisiert gewesen sein. Der 31-Jährige sei allerdings bereit gewesen, auf die Menge zu schießen. Im Tatfahrzeug wurden Granaten und Waffen gefunden, teilweise nicht funktionsfähig.

Den Lkw hatte sich der Mann nach Angaben von AFP erst kürzlich besorgt. «Er wurde vor einigen Tagen in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur gemietet», wird eine Polizeiquelle von der Nachrichtenagentur zitiert. Regionalpräsident Christian Estrosi sagte zu France Info: «Wir wissen dank Überwachungskameras sehr genau, wo und unter welchen Umständen der Täter in den Lkw gestiegen ist.» Das Kamera-Netzwerk der Stadt ermögliche es, den Weg des Fahrzeugs sehr weit zurückzuverfolgen. Denn die Aufnahmen seien «sehr deutlich», so Estrosi zu BFMTV. Bilder des Attentäters sind bislang noch keine an die Öffentlichkeit gelangt.

Täter erschossen

Nach Angaben von Augenzeugen und aus Ermittlerkreisen wurde der Mann von Polizisten erschossen, als er nach seiner Amokfahrt aus dem Lkw stieg und mit einer Pistole das Feuer eröffnete. Der Attentäter habe «mehrfach geschossen», bestätigte Regionalpräsident Christian Estrosi.

Der französische Präsident François Hollande traf in Nizza ein, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Er will am Freitag unter anderem die Präfektur und ein Spital besuchen.

Geplant sind Begegnungen mit Sicherheits- und Rettungskräften. Auch Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve halten sich in Nizza auf.