Montag22. Dezember 2025

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Pastafaris enttäuscht

Pastafaris enttäuscht
(CC BY-SA 3.0)

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Die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters (FSM Lëtzebuerg) verweist in einer Mitteilung auf die gestern ausgelaufene elektronische Petition Nr. 666 zur Anerkennung ihrer Religionsgemeinschaft.

Nur 1.250 Pastafaris haben die Petition unterzeichnet, obwohl die Kirche mehr als 3.000 Facebook-Mitglieder zähle und 99,9 Prozent der Bevölkerung Spaghetti esse. Dies beweise, dass das allgemeine Interesse an monotheistischen Religionen minimal sei und stelle die Finanzierung solcher Randphänomene infrage. Die Pastafaris seien in der Tat die größte Glaubensgemeinschaft auf Facebook, der Staat aber habe beschlossen, sechs kleinere Gruppierungen substanziell zu unterstützen.

Weniger FB-Mitglieder, aber mehr Geld

Keine dieser Gruppen habe sich – wie die Pastafaris – einer öffentlichen Petition gestellt, und lediglich bei den Katholiken und den Anglikanern sei die Zahl der Facebook-Mitglieder bekannt: So zähle die katholische Kirche 1.596 FB-Mitglieder und erhalte 6,75 Millionen Euro, die anglikanische Kirche komme auf 101 FB-Anhänger und erhalte 125.000 Euro vom Staat. Die anderen Religionsgemeinschaften werden logischerweise in der Mitteilung aufgefordert, sich ebenfalls einer Petition zu stellen, um so ihre reelle Anhängerzahl zu dokumentieren.

Der pastafarische Glaube werde oft von anderen Glaubensgemeinschaften als Blödsinn bezeichnet, dabei sei es genauso plausibel, an die Schaffung des Universums durch ein Spaghettimonster, an Biervulkane im Paradies und Stripper(innen) ebendort zu glauben als an andere religiöse Dogmen. Wenigstens bringe der pastafarische Glauben niemanden um, heißt es weiter in der Mitteilung. Religiöser Quatsch werde vom Steuerzahler finanziert, nicht-religiöse, weltanschauliche Vereinigungen, die weitaus größer seien, würden überhaupt kein Geld erhalten.

Laizistischer Staat untergräbt sich selbst

Die Gelder, die an sog. anerkannte Religionen gingen, würden von diesen genutzt, um zu missionieren, zu indoktrinieren und um homophobe, gegen den Werteunterricht gerichtete Petitionen zu finanzieren. So untergrabe ein laizistischer Staat sich selbst. Man könne glauben, was man wolle, aber der Glaube solle nicht gegen Menschenrechte oder Meinungsfreiheit verstoßen, Bevölkerungsgruppen ausgrenzen oder misogyn sein. Die Pastafaris würden auch in Zukunft auf unberechtigte religiöse Prioritäten hinweisen, dies mit dem Ziel, sie abzuschaffen oder ebenfalls davon profitieren zu können.