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Das ist der Eiffelturm des 21. Jahrhunderts

Das ist der Eiffelturm des 21. Jahrhunderts
(AFP/Glyn Kirk)

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Im britischen Seebad Brighton wurde der weltweit höchste Aussichtsturm mit fahrender Plattform eröffnet. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis nach Frankreich.

Außer für seinen exotischen Royal Pavilion ist das britische Seebad Brighton vor allem für seine langen Piers aus der viktorianischen Epoche bekannt. Ab Donnerstag hat die Stadt nun einen neuen Pier, der statt in den Ärmelkanal in den Himmel reicht: Einen 162 Meter langen Aussichtsturm, dessen gläserne Plattform 20 Minuten lang zur Spitze hochfährt und dabei den Blick bis Frankreich freigibt.

Tatsächlich hatten die Architekten David Marks und Julia Bartfield die typischen Freizeitpiers der englischen Seebäder im Blick, als sie ihren i360 schufen: Sie wollten nach eigenen Angaben die Tradition für das 21. Jahrhundert neu interpretieren. Das Paar steht bereits hinter dem London Eye, Europas höchstem Riesenrad, das inzwischen Big Ben und Tower Bridge als Wahrzeichen der britischen Hauptstadt Konkurrenz macht.

Panorama-Blick

Auch ihr i360 kann auf Rekorde verweisen: Er ist nicht nur der höchste Aussichtsturm mit beweglicher Plattform der Welt, sondern – laut Guinness-Buch – auch der schlankeste. Seine eigentliche Attraktion aber ist seine Donut-förmige Glasplattform, die langsam bis zur Spitze hochfährt und dabei Schritt für Schritt ein atemberaubendes Panorama freigibt – bei klarem Himmel bis zu einer Distanz von 42 Kilometern. «Wie beim London Eye ist die wichtigste Zutat die sehr sehr langsame Fahrt zu einem fantastischen Blick», sagt Architektin Bartfield.

Der Turm steht am Eingang des 2003 niedergebrannten West-Pier. «Er wurde im Geiste des West-Piers geschaffen, dessen Zweck es ja auch war, die Menschen zu begeistern, zu unterhalten und zu inspirieren», sagt Marks. «So, wie der West-Pier die Menschen zu Queen Victorias Zeiten dazu einlud, auszugehen und über das Wasser zu wandern, stellt der i360 dieses Konzept in die Vertikale und lädt die Menschen ein, in die Luft zu gehen und eine völlig neue Sicht auf ihre Stadt zu bekommen.»

18 Euro

Christian Bouvier, dessen Unternehmen Poma die Plattform und ihren außergewöhnlichen Fahrmechanismus entwickelt hat, ist von dem Abenteurergeist seiner Auftraggeber begeistert: «David Marks ist der Gustave Eiffel unseres Jahrhunderts», ruft er während der Jungfernfahrt der Plattform aus. Sie bietet pro Fahrt Platz für 200 Menschen.

13 Jahre dauerte es von der Planung bis zur Fertigstellung des vertikalen Piers, gekostet hat er 55 Millionen Euro. Die Stadt hofft auf 700.000 Besucher jährlich – bei einem Ticketpreis von 18 Euro würde er sich aber schon bei der Hälfte rechnen.