Das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» widmet sich in seiner dieswöchigen Ausgabe wieder einmal Luxemburg. Dieses Mal geht es um die «Direction de l’aviation civile» (DAC). Über zwei Seiten wird unter dem Titel «Mundtot in Luxemburg» die Geschichte einer Beamtin, Christiane Weidenhaupt, erzählt, die ihren Hut nehmen musste. Nicht weil sie einen Fehler beging, sondern scheinbar, weil sie sich zu viel für die Fehler der anderen und die Seilschaften innerhalb der Luftfahrtbehörde interessierte.
Weidenhaupt sei von Verkehrsminister François Bausch als neue Chefin der «Direction de l’aviation civile» (DAC) beordert worden, um aufzuräumen. Sie fing an, sich für verschiedene Probleme zu interessieren. Einerseits sei dies ein auf Youtube mittlerweile bekannt gewordener «Wing Wave», also eine Art Pilotengruß bei der Auslieferung eines Flugzeuges, gewesen. Das Manöver ging fast schief. Wieger Ketellapper, der eigentlich für die Sicherheit zuständig war, saß laut «Spiegel» mit an Bord. Er sei nicht bestraft worden, sondern befördert.
Die Beamtin wies auch auf Interessenkonflikte innerhalb der DAC hin. Zwei Beamte aus der DAC saßen so beispielsweise auch im Verwaltungsrat des Luxemburger Flughafens. Ein weiterer Interessenkonflikt sei der Fall Tom Weisgerber, der als Erster Regierungsrat im Verkehrsministerium auch Verwaltungsratsvorsitzender bei Luxairport war. Für Weidenhaupt nicht vereinbar. Auch seien Gelder beantragt worden, auf die die Behörde kein Anrecht hatte.
Weidenhaupt entschied sich wegen der zahlreichen Missstände, bei der Staatsanwaltschaft Anzeige zu erstatten. Kurze Zeit später wurde sie vor die Tür gebeten. Bausch sagte dem «Spiegel» gegenüber: «Aus meiner Sicht erfüllt sie nicht die Vorraussetzungen, diese Verwaltung zu leiten.» Trotzdem seien viele der Probleme gelöst worden, so der Minister. Was die Posten angeht, erklärte er dem deutschen Nachrichtenmagazin, er habe «eine saubere Trennung gemacht».
Weidenhaupt fühlt sich trotzdem betrogen und empört sich, man habe versucht, sie mundtot zu machen. Sie hat mittlerweile zwei Disziplinarverfahren gegen sich laufen, weil sie Informationen preisgab, die sie nicht weitergeben durfte.
Zu Demaart
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