Joël Adami, ein luxemburgischer Podcaster, der auch eine Radiosendung bei «Radio ARA» moderiert, löste an diesem Wochenende auf Facebook eine hitzige Debatte aus. Im Mittelpunkt der Diskussion: die Europaabgeordnete Viviane Reding. Auf seiner Seite «Angscht a Schrecken zu Lëtzebuerg» veröffentlichte er eine Bildschirmaufnahme, die die Politikerin nicht im allerbesten Licht dastehen lässt.
Frank Kuffer, der Sprecher der drei CSV-Europaabgeordneten, veröffentlichte am Wochenende einen Beitrag über das Burka-Verbot. Marc Hilbert, ein Facebook-Nutzer, hatte den Beitrag kommentiert und eine äußerst homophobe Aussage gemacht. Er sprach unter anderem von einem «PD-Staat».
Hier der genaue Wortlaut seines Kommentars:
«2018, dann sind wir Gambria und seine Geldsüchtige los, und kein PD Staat mehr, weil das war ja das erste was gewählt war. Hoffnung auf eine große Stärke CSV, weil dann bekommen wir wieder ein Gesundes Land. Bravo CSV»
«Gefällt mir»
Reding verpasste dem Kommentar kurzerhand ein Like. Adami konnte seinen Augen nicht glauben und dokumentierte das Ganze. Mittlerweile ist der Kommentar samt Like verschwunden. Der Podcaster ließ dem Tageblatt aber die Screenshots zukommen.
War sich die Politikerin bewusst, was ein Like eigentlich bedeutet? Benutzt man das soziale Medium Facebook auf Deutsch, so wird einem angewiesen, dass ein Like «Gefällt mir» bedeutet. Das heißt, dass jemand, der einen Beitrag «liked», das Geschriebene gut findet.
Berechtigt oder Überreaktion?
Viviane Reding kommentierte den Post von Joël Adami am Sonntag folgendermaßen: «Damit ist alles gesagt. Es gibt Menschen, die das gepostet haben, die kennen keine Grenzen.» Adami erklärte dem Tageblatt gegenüber, er habe nicht so richtig verstanden, ob der Kommentar ihm oder Marc Hilbert galt.
Die Reaktionen auf der Facebook-Seite waren gemischt. Die Einen verurteilten den Like von Viviane Reding. Dan Codello, Schöffe im Stadtrat von Esch/Alzette, schrieb beispielsweise: «Madame Reding, ech kann dat weder als homosexuell Persoun nach als Politiker verstoen, dass daer esou eng Aussoo ennerstetzt.» Andere hielten es für eine Überreaktion. «So schlimm ist das aber auch nicht. Was für eine Aufregung über eine kleine satirische Bemerkung», schrieb so eine Benutzerin.
Adami forderte auf seiner Facebook-Seite nichts weniger als den Rücktritt der Politikerin. «Oder wenigstens eine öffentliche Entschuldigung.»
Zu Demaart
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