Die Psychotherapie hat zum Ziel, psychische und psychosomatische Krankheiten ohne den Einsatz von Medikamenten zu heilen. Hier wird vor allem auf die Kommunikation zwischen dem Patienten und dem Therapeuten gesetzt. Der luxemburgische Gesetzgeber scheint sich erst spät mit der Psychotherapie auseinandergesetzt zu haben, da die Berufsbezeichnung des Psychotherapeuten erst seit 2015 in Luxemburg rechtlich geschützt ist. Welche Heilungsmethoden im Großherzogtum anerkannt sind, hat Gesundheitsministerin Lydia Mutsch im Rahmen ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten Sylvie Andrich-Duval bekannt gegeben.
Das Gesundheitsministerium hebt in seiner Antwort hervor, dass in Luxemburg insgesamt vier Heilungsmethoden der Psychotherapie anerkannt werden. Diese sind die humanistische (Selbstentfaltung wird durch Umwelteinflüsse behindert), die psychodynamische (Auslösung seelischer Vorgänge als Reaktionen auf bestimmte äußere und innere Ereignisse) und die systemische (psychische Störungen haben sozialen bzw. familiären Kontext) Herangehensweise sowie die kognitive Verhaltenstherapie. Bei Letzterer stehen Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen im Mittelpunkt.
«Vielversprechende Berufsaussichten»
Sylvie Andrich-Duval wollte zudem wissen, wie viele Psychiater eine Anfrage gestellt haben, um den Titel Psychotherapeut offiziell tragen zu dürfen. Laut dem Gesundheitsministerium haben bisher drei «médecins-spécialistes en psychiatrie» sowie vier «médecins-spécialistes en neuropsychiatrie» einen entsprechenden Antrag gestellt. Das Ministerium hat allerdings bisher aus Zeitgründen keinen Antrag bearbeiten können.
Die Universität Luxemburg spricht übrigens von «vielversprechenden Berufsaussichten» für angehende Psychotherapeuten. Rezente Studien würden belegen, dass ein Mangel an qualifizierten Psychotherapeuten in Luxemburg und den Nachbarländern vorliegt.
Zu Demaart
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