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Viel Arbeit

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Einordnung der Rio-Resultate

Die 31. Olympischen Spiele in Rio sind beendet. Wie lassen sich die Luxemburger Resultate einordnen, welche Lehren können aus den Ergebnissen gezogen werden?

Fakt ist, dass die Strukturen in Luxemburg noch professioneller werden müssen. Das COSL muss sich die Frage stellen, ob ein Sportdirektor reicht. Diese Position müsste doppelt besetzt sein, damit nicht die ganze Arbeit an einer Person hängen bleibt. Der aktuelle Sportdirektor Heinz Thews geht Ende 2018. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Hier darf keine Zeit verloren werden: Es ist das wichtigste Amt im Luxemburger Sport.

Eine relevante Frage muss beim COSL an erster Stelle geklärt werden: Nimmt man für den Sportdirektor-Posten jemanden, der bereits mit den Befindlichkeiten des Luxemburger Sports – und der Politik – vertraut ist, oder stellt man eine Person von „außen“ ein? Der Übergang muss auf jeden Fall fließend sein. Der oder die neuen Verantwortlichen müssen eingearbeitet werden. Umso mehr sollte zügig gehandelt werden.

Wenn man Strukturen sagt, sind auch die in den Vereinen und Verbänden gemeint. Es ist mehr denn je vonnöten, dass an der Basis hochqualifizierte Trainer arbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen Klub und Verband muss teilweise auch noch verbessert werden. Es muss zusammen gearbeitet werden, nicht gegeneinander.

Sicherlich ist die „manpower“ ein Weg, die Verbände besser aufzustellen. Die benötigt natürlich auch eine beträchtliche finanzielle Unterstützung. Aber davor muss es immer einen roten Faden geben, der durch alle Sportarten, durch alle Alterskategorien geht. Es ist leicht, immer mehr Geld zu fordern. Die Verbände brauchen klare Konzepte, klare Richtlinien. Die Frage, die sich aber stellt: Werden die Gelder bei den Verbänden immer effizient eingesetzt? Die Trainerausbildung muss außerdem noch viel mehr in den Mittelpunkt treten.

Auf einer Ebene muss weiter sehr viel gearbeitet werden: der Bedeutung des Sports in der Gesellschaft. In Luxemburg werden oft unnötig eher Probleme geschaffen als Lösungen gesucht und umgesetzt. Bei den politischen Entscheidungsträgern ist die ganze Tragweite des Sports und seiner Auswirkungen noch nicht angekommen. Die Lobby-Arbeit vonseiten des Sports muss noch konsequenter und auch offensiver ausgeführt werden.

Hochleistungssport ist nicht das ganze Puzzle, sondern nur ein kleines Stück davon. Die Basisarbeit muss vorangetrieben werden. Die Vereine müssen einen höheren Stellenwert bekommen. Im Bereich des Ehrenamtes müssen einige Anstrengungen unternommen werden. Eine Bezahlung der „bénévoles“ ist eine Überlegung, die umstritten wäre, aber nicht abwegig.

Nur aus einer konsequenten Basisarbeit heraus kann auch eine qualitativ hochwertige Arbeit im Spitzensport angegangen werden.

Die Olympischen Spiele sind wichtig, dienen aber eigentlich nur zur guten Außendarstellung und Vorbildfunktion. Die wahre Arbeit wird an der Basis verrichtet. Und ohne Basis keine Olympischen Spiele …