Angelique Kerber hat bei den US Open ihr drittes Grand-Slam-Endspiel in diesem Jahr erreicht und als erste deutsche Tennisspielerin nach Steffi Graf die Führung in der Weltrangliste übernommen. Die 28-Jährige gewann am Donnerstag im Halbfinale gegen die Dänin Caroline Wozniacki 6:4, 6:3 und zog zum ersten Mal in ihrer Karriere in New York in das Finale ein.
Dort trifft Kerber am Samstag (22.00 Uhr MESZ/Eurosport) auf Karolina Pliskova. Die Tschechin warf im ersten Halbfinale Serena Williams aus dem Turnier und sorgte schon damit für den Wechsel an der Spitzenposition. Vom kommenden Montag an wird Kerber 19 Jahre nach Steffi Graf die beste Tennisspielerin auf der WTA-Tour sein.
«Fantastisch»
«Das ist einfach unglaublich. Es ist ein großartiger Tag. Hier zum ersten Mal im Finale zu stehen und die Nummer eins der Welt zu sein, klingt toll», sagte Kerber. «Die erste Deutsche seit Steffi zu sein, ist fantastisch. Ich denke, sie ist stolz auf mich.»
Kerber hatte die Fragen nach der Chance auf Platz eins im Branchenranking zuletzt immer wieder von sich gewiesen. «Wenn es so kommt, wäre das unglaublich», hatte die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Rio gesagt.
Stärke
2011 begann mit dem überraschenden Halbfinal-Einzug in New York ihr Aufstieg, fünf Jahre später krönt sie ihre herausragende Saison: Bei den Australian Open kürte sich Kerber zur ersten deutschen Grand-Slam-Siegerin seit Steffi Graf 1999, trat beeindruckend in ihrem ersten Wimbledon-Finale auf und verlor nur knapp gegen Williams.
In Rio verspielte sie zwar Olympia-Gold gegen Tennis-Nobody Monica Puig aus Puerto Rico, unterstrich aber ihre Reife und mentale Stärke. Kurz vor den US Open hatte sie beim WTA-Turnier in Cincinnati bereits die Chance auf Platz eins im Ranking, unterlag aber Pliskova.
Nur Steffi Graf war vor Kerber als deutsche Tennisspielerin die weltweite Nummer eins. 377 Wochen lang führte Graf die Wertung an, am 31. März 1991 verlor sie die Position an die Schweizerin Martina Hingis. Williams stand insgesamt 309 Wochen auf Platz eins, zuletzt egalisierte sie mit 186 Wochen am Stück den Rekord von Steffi Graf.
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