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Geladen und verladen

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Der Traum von der Elektro-Mobilität hat tierische Auswirkungen.

Die Standardantwort auf ein Versprechen lautet: „Ich glaub es erst, wenn ich es sehe.“ Doch wenn ich an die 800 für 2020 versprochenen Ladesäulen (zum Aufladen von E-Autos oder Plug-in-Hybrid-Autos) denke, werde ich mich des anderen Spruchs bedienen, der da sagt: „Ich glaube es erst, wenn es funktioniert.“ Zweifel sind angebracht, es wäre nicht Luxemburg, wenn alles so laufen würde, wie man es sich wünscht.

Da wird also eine Säule auf einem, sagen wir mal, Rastplatz entlang einer vielbefahrenen Straße angelegt. Das erledigt der Staat, oder er lässt es erledigen, denn irgendeiner muss ja etwas daran verdienen, nicht wahr? Vielleicht eine ausländische Firma, die darauf spezialisiert ist, sehr zum Verdruss einer Luxemburger Firma, die ihrerseits deutsche Säulen importiert und sie von Französisch oder Portugiesisch sprechenden Arbeitern montieren lässt, die allerdings die deutsche Gebrauchsanweisung nicht verstehen. Dann stellt sich die Frage: woher den Strom nehmen und wer verlegt die Stromkabel? Die Luxemburger Kühe, sie können sich über Langeweile nicht beklagen. Zuerst die großen Windräder in ihren Wiesen, jetzt werden Stromkabel dadurch gezogen bis die Maulwürfe glühen, die Euter der Kühe heiß laufen und den Schafen vor lauter Spannung die Haare zu Berge stehen.

Ja, könnte man denn nicht die Ladesäulen gleich unter den Windrädern anbringen, über eigens hierfür angelegte Parkplätze und Zufahrtsstraßen? Und eine Pommes-Bude gleich daneben, mit Elektrogrill für die Grillwürste, denn wenn der Luxemburger ladet, gilt das auch für den Magen. Und dann die Säulen. Wer bezahlt den Strom und wie geht das? Über Münzeinwurf oder mit Kreditkarte? Und was ist, wenn Deutsche, Belgier und Franzosen mitkriegen, dass Strom bei uns billiger ist? „Liebling, fahr doch mal nach Wasserbillig und hol mir zwei Stangen Marlboro und Strom für den Tesla und vergiss die Batterien für die Motorsäge nicht!“

Und was machen die Benzin-Tankstellen? Bieten für jede Tankfüllung ein Pfund Kaffee an oder eine Gratisautowäsche, um Kunden anzulocken. Also, wegen mir brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Einen Tesla kann ich mir nicht leisten. Also versuche ich, so viel Benzin und Diesel wegzuhauen, wie es geht. Das sollten alle so machen. Damit kein Benzin mehr da ist, wenn unsere Kinder oder Kindes-Kinder den Führerschein machen und Auto fahren wollen. Sie werden dann mit E-Autos fahren müssen und sehen, wie die Kühe verglühen. Der Umwelt zuliebe.