In ihrem zweiten Heimspiel der laufenden Qualifikation hat es für die Luxemburger Basketball-Herren erneut ganz knapp nicht zu einem Sieg gereicht. Über die gesamte Partie hinweg war man dem noch ungeschlagenen Tabellenführer Ungarn ebenbürtig. Doch in den letzten Sekunden fehlte das Trefferglück.
Ungarn startete voller Elan in die Partie, zeigte seine enorme Treffsicherheit aus der Distanz (2:8, 2′). Doch Luxemburg fand über seine aggressive Zonendefensive allmählich ins Spiel. Die Gäste schafften es immer seltener, unter den Korb zu ziehen. Die FLBB-Auswahl spielte diszipliniert, zwang ihren Gegner immer wieder zu vermeidbaren Fehlern. Im Angriff waren Schumacher und Co. geduldig, suchten den freien Mitspieler. So war es Picard, der die Luxemburger erstmals in dieser Begegnung in Führung brachte (11:10, 7′). Auch im Rebound verloren die Gastgeber mehr und mehr den Respekt vor dem Tabellenführer.
Disziplinierte Spielweise
Diese disziplinierte Spielweise behielt man auch im zweiten Abschnitt bei. Ungarn wusste sich in der Defensive oft nur noch durch Fouls zu helfen. Koster traf nun auch von der Dreier-Linie und brachte sein Team mit sechs Zählern in Front (25:19, 14’30»).
Bei den Gästen nahm nun Adam Hanga das Spielgeschehen in die Hand. Luxemburg überzeugte jedoch weiter als Kollektiv. Delgado, Grün und Laurent sorgten dafür, dass das FLBB-Team mit einer Drei-Punkte-Führung in die Halbzeitpause ging (38:35).
Keine Nervosität
Nach dem Dreh versuchten es die Ungarn weiterhin verbissen über ihren Top-Spieler Hanga, der gleich zweimal eiskalt aus der Distanz versenkte (38:43, 21′). Doch Luxemburg ließ sich nicht nervös machen. Delgado brachte seine Mannschaft mit einem Dreier wieder heran (41:43), Birenbaum glich kurz darauf aus (43:43, 24′).
Die Gastgeber agierten weiterhin enorm diszipliniert, ackerten als Kollektiv. Auch als die Gäste durch einen Distanzwurf von Wittmann wieder auf sechs Punkte davonzogen, zeigten Picard und Schumacher die passende Reaktion (49:53, 30′).
In das letzte Viertel starteten die Luxemburger gleich mit einem Drei-Punkte-Korb von Picard (52:53, 31′). Grün sorgte für die Führung (54:53, 31’30»). Noch immer eroberten die Hausherren den offensiven Rebound. Doch durch einen glücklichen Distanzwurf von Vojvoda zog Ungarn wieder davon (59:64, 37′). Obwohl Melcher von der Freiwurflinie vergab, brachte Picard seine Mannschaft mit einem Dreier kurz vor Schluss wieder heran (65:67, 39′).
Auf der Gegenseite verwandelte Perl nur einen von zwei Freiwürfen (65:68, noch 18″). Schumacher versuchte vergeblich, sein Team mit einem Distanzwurf noch in die Verlängerung zu retten. Laurent eroberte jedoch den Rebound, gab weiter an Picard. Doch auch dessen Wurf landete nicht im Korb. Ein mögliches Foul wurde dabei nicht geahndet, sodass Ungarn sich mit diesem knappen Sieg für die EM qualifizieren konnte.
Stimmen zum Spiel
Ken Diederich (FLBB-Coach): „Natürlich sind wir enttäuscht. Doch wenn man sieht, dass der gegnerische Coach überglücklich ist, dass sein Team in Luxemburg gewonnen hat, dann weiß man, dass man etwas Großartiges erreicht hat. Wir haben gegen ein Team, das zur EM fährt, über 40′ dagegengehalten. Im Rebound waren wir sogar überlegen, was für uns schon fast ein Wunder ist.“
Tom Schumacher (Luxemburg): «Die Enttäuschung ist schon groß, wir hatten es in unserer Hand, zu gewinnen. Es ist ärgerlich, zu sehen, wie viele Korbleger und Freiwürfe wir vergeben haben. Auch von der Dreier-Linie haben wir nur fünf von 33 Versuchen verwandelt. Hätten wir hier den einen oder anderen Korb erzielt, dann hätten wir gewinnen können.»
Ákos Keller (Ungarn): «Dies war ein sehr anstrengendes Spiel. In dieser Qualifikation haben wir bisher noch nicht so schlecht getroffen wie in dieser Partie. Luxemburg konnte viele offensive Rebounds erobern und dann auch punkten. Deswegen war das Spiel auch so eng. Doch ich bin glücklich, dass wir uns mit diesem Sieg für die EM qualifiziert haben.»
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