Die Pariser Polizei hat ein Straßenlager mit etwa 1.500 Flüchtlingen im Nordosten der französischen Hauptstadt geräumt. Die Flüchtlinge aus Staaten wie Afghanistan, Eritrea und dem Sudan wurden mit Bussen in Unterkünfte gebracht.
Die Flüchtlinge hatten die Nächte in Zelten oder auf Matratzen unter offenem Himmel verbracht, es herrschten miserable hygienische Zustände.
Brennpunkt Calais
Bereits im August war zum wiederholten Mal ein Straßenlager nahe der Metrostation Stalingrad im Nordosten von Paris geräumt worden.
Im nordfranzösischen Calais ist erneut ein Flüchtling bei einem Unfall ums Leben gekommen. Der Mann sei auf der Zufahrtsstraße zum Hafen von Calais wahrscheinlich von einem Fahrzeug angefahren worden, erklärten die Behörden am Freitag. Alter und Nationalität des Mannes waren zunächst unklar.
Im «Dschungel»
Der tödliche Unfall, der fünfte dieser Art seit Jahresbeginn, ereignete sich unweit des Flüchtlingslagers von Calais. In dem auch als «Dschungel» bekannten Lager harren tausende Flüchtlinge aus, die meisten von ihnen wollen heimlich nach Großbritannien gelangen.
Immer wieder blockieren Flüchtlinge mit Baumstämmen und anderen Gegenständen die Zufahrtsstraße zum Hafen, um Lastwagenfahrer zum Bremsen zu zwingen und dann an Bord der Lkws versteckt auf Fähren zu gelangen.
Tausende Menschen
Um Flüchtlinge daran zu hindern, auf die Zufahrtsstraße zu gelangen, soll bald eine einen Kilometer lange Mauer errichtet werden. Das nahe des Ärmelkanals gelegene Flüchtlingslager ist in diesem Sommer deutlich angewachsen, nach Angaben der Behörden leben dort inzwischen 6900 Flüchtlinge. Hilfsorganisationen sprechen sogar von mehr als 9000 Bewohnern.
Die französische Regierung hat eine Schließung des Lagers angekündigt, ohne aber einen konkreten Zeitplan zu nennen. Die Bewohner des Lagers sollen in Flüchtlingsunterkünfte im ganzen Land verteilt oder abgeschoben werden, wenn sie keine Aussichten auf Asyl haben.
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