Headlines

Youtuberin beschwert sich über die Plattform

Youtuberin beschwert sich über die Plattform
(Facebook)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eine französische Youtuberin, die am Donnerstag ein Interview mit Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gemacht hat, bezichtigt Youtube, sie unter Druck gesetzt zu haben.

Youtube habe sie angewiesen, unverfänglichere Fragen zu stellen. Das Video hatte bis Sonntag rund zwei Millionen «Vues» auf Facebook erreicht.

Es ist das unerwartete Ende einer Kommunikationsoffensive, die die Google-Tochter nach einem Interview mit Barack Obama für mehrere Youtuber mit dem Kommissionspräsidenten initiiert hatte.

Delikate Fragen vorbereitet

Laetitia Nadji war eine der drei ausgewählten Europäer für den Termin. Nadji gibt auf ihrem Kanal rund 60.000 Abonennten Welllnesstipps, Ratschläge gegen Umweltverschmutzung, empfiehlt recycelte Bioprodukte und alternative Medizin. Für das Juncker-Interview hatte sie delikate Fragen unter anderem zur Steuerpolitik in Luxemburg vorbereitet.

Diese Wahl irritierte Youtube. In einem Video mit versteckter Kamera, das am Sonntag gepostet wurde, zeigt sie, wie ein Youtube-Mitarbeiter sie unmittelbar vor dem Interview davon abzubringen versucht.

«Unglückliche Formulierung»

«Das ist ein Frage, die superschwer zu beantworten ist für Herrn Juncker, du sprichst von der Lobby der Firmen. Du wirst es dir weder mit der Kommission noch mit Youtube verderben und alle Leute glauben dir. Außer du willst nicht lange bei Youtube bleiben», sagt der Mitarbeiter.

Diese Diskussion hat die Youtuberin aber nicht davon abgehalten, die Fragen zu stellen. Danach wurde ihr zu ihrer großen Überraschung der Posten einer Botschafterin von Youtube für ein Jahr angeboten. Nadji lehnte mit Hinweis auf mögliche Manipulation ab.

Youtube weist alles zurück

Youtube seinerseits wies jeden Vorwurf der Zensur zurück, man habe lediglich zu «Respekt» geraten. Man bedauere «unglückliche Formulierungen», die auf eine Warnung schließen ließen.

Ein Sprecher der EU stellte klar: Die Kommission habe die Fragen nicht im Vorfeld bekommen und man habe Youtube auch nicht aufgefordert, Druck auf die junge Bloggerin auszuüben.