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Täter flog oft nach Afghanistan und Pakistan

Täter flog oft nach Afghanistan und Pakistan
(AP/Nicolaus Czarnecki)

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Nach nur wenigen Stunden Fahndung fasste die Polizei in New Jersey den Mann, der für das Attentat und weitere Sprengsätze verantwortlich ist. Er flog in der Vergangenheit mehrfach nach Afghanistan und Pakistan.

Staatsanwältin Grace Park beschuldigte den 28-Jährigen am Montag förmlich, durch Schusswaffengebrauch bei seiner Festnahme den Tod von fünf Polizisten in Kauf genommen zu haben. Zudem warf sie ihm unerlaubten Waffenbesitz vor.

Der aus Afghanistan stammende US-Bürger wird verdächtigt, auch die Sprengsätze im Bundesstaat New Jersey deponiert zu haben. Der gebürtige Afghane Ahmad Khan Rahami hatte sich am Montag bei seiner Festnahme einen Schusswechsel mit der Polizei geliefert, bei dem er selbst und zwei Beamte verletzt wurden.

Schußwechsel mit der Polizei

Die Polizei hatte zuvor ein Fahndungsfoto des 28-Jährigen veröffentlicht und die Bevölkerung gewarnt, Rahami sei womöglich «bewaffnet und gefährlich». Nur wenige Stunden später wurde er in der Stadt Linden in New Jersey aufgespürt. Fernsehbilder zeigten, wie Rahami nach der Schießerei verletzt und mit einem blutigen Verband am Arm auf einer Trage zu einem Krankenwagen gebracht wurde.

Er wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft von mehreren Kugeln getroffen und musste operiert werden. Einer der Polizisten wurde durch einen Splitter am Kopf verletzt, dem anderen schoss Rahami in seine kugelsichere Weste, wie Staatsanwältin Park sagte. Beide wurden demnach nicht lebensgefährlich verletzt.

Reisen nach Afghanistan und Pakistan

Bei dem Bombenanschlag im New Yorker Ausgehviertel Chelsea waren am Samstag 29 Menschen verletzt worden. Wenige Stunden zuvor war in Seaside Park im benachbarten New Jersey eine Rohrbombe an der Strecke eines Wettlaufs explodiert, ohne dass jemand verletzt wurde. In beiden Fällen ist Rahami der Tatverdächtige. Ein Richter setzte die Kautionssumme auf 5,2 Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) fest. Über den 28-Jährigen ist bislang wenig bekannt, er stand auch nicht auf einer Beobachtungsliste der Polizei.

Rahami hat seinen Wohnsitz in der Stadt Elizabeth bei New York, wo am Sonntagabend ein Rucksack mit mehreren Sprengsätzen entdeckt worden war. Er arbeitet dort in einem von seiner Familie betriebenen Schnellrestaurant. Rahmimi sei in der Vergangenheit «viel» nach Afghanistan und nach Pakistan gereist, wo seine Frau lebe, sagte der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, dem Sender CNN.

Keine weiteren Verdächtigen

Wie die «New York Times» unter Berufung auf Bekannte des Mannes berichtete, war Rahimi vor rund vier Jahren für einige Zeit verschwunden. Nach seiner Rückkehr hätten Freunde eine «Veränderung seiner Persönlichkeit und seiner religiösen Praktiken» bemerkt. Über eine mögliche Verbindung zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) oder anderen radikalislamischen Gruppen wie den Taliban sei «zurzeit» aber nichts bekannt, sagte Gouverneur Cuomo.

Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf Rahimis Motiv und mögliche Mittäter. Berichte über eine «Terrorzelle» wies ein Beamter der US-Bundespolizei FBI zurück. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sagte, momentan werde nicht nach weiteren Verdächtigen gefahndet. Zu den Anschlägen in New York und New Jersey hatte sich niemand bekannt – im Gegensatz zu einem Messerattentat mit neun Verletzten am Samstag im Bundesstaat Minnesota, für das der IS die Verantwortung übernahm.