Die Commerzbank plant angesichts der schweren Branchenkrise unter dem Strich rund 7300 Vollzeitstellen zu streichen. Das teilte Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus am Donnerstag in Frankfurt mit. 9600 Stellen sollen entfallen, gleichzeitig aber rund 2300 neue entstehen.
Standort Luxemburg
Bereits Anfang Mai hatte die Commerzbank Stellenstreichungen in Luxemburg angekündigt. Rund 100 Angestellte waren davon betroffen. Über die aktuellen Pläne der Konzernspitze gibt es noch keine Informationen zum Standort Luxemburg, heißt es am Donnerstagmorgen vom OGBL.
Unter dem Strich sollen damit rund 38.000 von derzeit rund 45.000 Vollzeitjobs bleiben. Der endgültige Beschluss soll am Freitag fallen. Mit den Einschnitten reagiert die Commerzbank auf die Folgen des anhaltenden Zinstiefs und deutlich verschärften Auflagen der Aufseher.
Geschäft bündeln
Im ersten Halbjahr brach der Überschuss des teilverstaatlichten Dax-Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 40 Prozent auf 372 Millionen Euro ein.
Ihr Geschäft fokussiert die Commerzbank in den zwei Kundensegmenten «Privat- und Unternehmerkunden» sowie «Firmenkunden». Die Segmente Mittelstandsbank und Corporates & Markets werden gebündelt und das Handelsgeschäft im Investmentbanking reduziert.
Einsparungen und Digitalisierung
Der Umbau soll 1,1 Milliarden Euro kosten. Deshalb will die Bank ihren Aktionären vorerst keine Dividende zahlen. Neben den Einsparungen plant der seit Mai amtierende Vorstandschef Martin Zielke aber auch Investitionen in die Digitalisierung und Wachstumsmöglichkeiten.
Mit den nun beschlossenen Einsparungen will der langjährige Privatkundenchef Zielke den Konzern wieder auf Gewinnkurs bringen. Schon unter seinem Amtsvorgänger Blessing hatte die Commerzbank seit 2013 etwa 5000 Stellen abgebaut.
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