Freitag19. Dezember 2025

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Irakische Truppen rücken in Außenbezirke von Mossul vor

Irakische Truppen rücken in Außenbezirke von Mossul vor
(Reuters/Zohra Bensemra)

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Irakische Spezialkräfte sind am Dienstag in Außenbezirke der von der Terrormiliz Islamischer Staat gehaltenen Stadt Mossul vorgedrungen.

Sie seien trotz heftiger Gegenwehr des IS in den östlichen Stadtteil Gogdschali eingerückt und hätten sich gegen Mittag nur noch 800 Meter von dem zentraler gelegenen Bezirk Karama entfernt befunden, sagte Generalmajor Sami al-Aridi.
Die Spezialkräfte hätten das nahegelegene Gebäude des Staatsfernsehens eingenommen, das einzige in der Provinz. In der Nähe des Mediengebäudes seien schwere Kämpfe ausgebrochen, sagte Al-Aridi. Seine Soldaten hätten versucht, in die städtischeren Gebiete von Mossul vorzudringen, das vom IS gehalten wird.

IS-Kämpfer haben laut Al-Aridi Explosionsschutzwände aus Beton aufgestellt, um den Stadtteil Karama abzuriegeln und den Vormarsch der Soldaten zu blockieren. Zudem seien Bomben entlang der Straße in die Stadt platziert worden.
Es ist das erste Mal seit über zwei Jahren, dass irakische Soldaten Mossul betreten haben. Im Juni 2014 waren sie von einer wesentlich kleineren Truppe von IS-Extremisten aus der zweitgrößten Stadt des Iraks vertrieben worden. Noch immer waren die Soldaten am Dienstag aber rund zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Artillerie, Panzer und Maschinengewehre

Bei ihrem Vorstoß auf den Stadtteil Gogdschali hatten die Soldaten Artillerie, Panzer und Maschinengewehre eingesetzt. Die US-geführte Koalition gegen den IS unterstützte die Offensive der irakischen Truppen mit Luftangriffen. Die Extremisten nutzten unter anderem Panzerabwehrraketen.

Koalitionssprecher John Dorrian sagte, bei der Beobachtung der Kampfgebiete sei aufgefallen, dass sich die IS-Kämpfer nicht mehr in größeren Gruppen fortbewegen könnten. «Und wenn wir sehen, dass sie in bedeutender Zahl zusammenkommen, greifen wir sie an und töten sie», erklärte Dorrian bei einer Pressekonferenz mit irakischen Truppen in Kajara südlich von Mossul. Aus Sorge vor zivilen Opfern werde aus der Luft nur Präzisionsmunition eingesetzt.

Japanischer Journalist festgenommen

Ein japanischer Journalist wurde laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag von kurdischen Peschmerga-Kämpfern in Gewahrsam genommen. Der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga sagte in Tokio, «uns ist bekannt, dass er festgehalten wird». Die Regierung bemühe sich, den Grund dafür zu erfahren. Kyodo zufolge berichtete der Journalist über den Kampf zur Rückeroberung von Mossul.

Seit mehr als zwei Wochen rücken irakische Soldaten, deren kurdische Verbündete sowie sunnitische Stammesmänner und schiitische Milizen aus allen Richtungen auf Mossul vor, um die Terrormiliz aus der Stadt zu vertreiben. Von Süden erfolgte der Vormarsch langsamer, dort waren die Regierungstruppen noch 35 Kilometer von der Stadt entfernt. Es wird erwartet, dass die Operation Wochen, wenn nicht gar Monate, dauert.