Die Rakete «Langer Marsch 5» hob auf dem neu gebauten Weltraumbahnof in Wenchang auf der Insel Hainan im Südosten des Landes ab, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Rakete ist in der Lage, eine Last von bis zu 25 Tonnen in die erdnahe Umlaufbahn zu transportieren. Die US-Rakete Saturn V, die 1969 die Astronauten zu ihrer legendären Mond-Mission brachte, konnte in dieselbe Umlaufbahn bis zu 154 Tonnen transportieren.
Für China ist der Start der neuen Rakete dennoch ein weiterer wichtiger Schritt zu seinem Ziel, im Bereich der Raumfahrt mit den USA und Europa Schritt zu halten – oder diese einzuholen. Bei der Entwicklung der Rakete in geheimen Einrichtungen nahe Peking hatte es mehrere Rückschritte gegeben. Laut der in Hongkong erscheinenden Zeitung «South China Morning Post» verzögerte sich das Projekt um mehrere Jahre.
Milliarden für Raumfahrtprojekt
Die Einzelteile der Rakete wurden laut Xinhua per Schiff nach Hainan gebracht. Um gegenüber den USA, der EU und Russland aufzuholen, steckt die Volksrepublik Milliarden in ihr Raumfahrtprojekt. Ziel ist es, bis zum Jahr 2022 eine eigene bemannte Raumstation aufzubauen – in dem Jahr endet die Mission der Internationalen Raumstation (ISS). Russland strebt seinerseits bis 2023 eine eigene Raumstation an.
China will überdies etwa im Jahr 2020 ein Raumschiff zum Mars schicken und einen Taikonauten zum Mond senden. Im Jahr 2003 hatte Peking erstmals einen Menschen ins All geschickt. Derzeit befinden sich zwei Taikonauten, wie die chinesischen Raumfahrer genannt werden, für eine 30-tägige Mission in einem Raumlabor.
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