Eine mutmaßlich von Abu Bakr al-Bagdadi stammende und mehr als halbstündige Audionachricht sei ins Internet gestellt worden, berichtete am Donnerstag die US-Gruppe Site Intelligence Group, die Webseiten von Extremisten beobachtet. Darin fordere Al-Bagdadi die Kämpfer in Mossul auf, sich der Offensive des irakischen Militärs zu widersetzen, standhaft zu bleiben und Befehlen zu gehorchen.
Zugleich ruft der IS-Chef den Angaben zufolge in seiner Ansprache andere Extremisten des IS auf, Anschläge in Saudi-Arabien und der Türkei zu verüben. Es ist das erste Mal seit Beginn der Offensive des irakischen Militärs zur Rückeroberung von Mossul, dass solche Durchhalteparolen des zurückgezogen lebenden Al-Bagdadi veröffentlicht wurden. Die Echtheit der Aufzeichnung konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden, die Rede glich aber früher veröffentlichten Nachrichten des IS-Chefs.
«Blut wie Flüsse» fließen lassen
Die Rede war am späten Mittwochabend den Angaben zufolge online gestellt worden. Al-Bagdadi fordert die sunnitischen IS-Kämpfer in Mossul unter anderem auf, «auf alle Attacken» zu reagieren, die Gebiete der Ungläubigen «vollständig zu dezimieren» und «ihr Blut wie Flüsse» fließen zu lassen.
Die IS-Extremisten beherrschen Mossul im Norden des Iraks seit dem 10. Juni 2014. Hier rief Al-Bagdadi ein «Kalifat» aus. Heute ist die Millionenstadt die letzte verbliebene IS-Hochburg im Land. Mitte Oktober begann ein Bündnis aus irakischer Armee, kurdischen Peschmerga und schiitischen Milizen eine Offensive, um Mossul zu befreien. Derzeit ist die Offensive wegen eines Sandsturms und schlechter Sicht gestoppt.
(aktualisierter Artikel)
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