Freitag19. Dezember 2025

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Asselborns Aufschrei auf Facebook

Asselborns Aufschrei auf Facebook
(Ifinzi)

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Monatelang wurden dem luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn Hassmails geschrieben. Nun ist ihm der Kragen geplatzt. Er prangert auf Facebook den "Hater" an. Die Polizei ermittelt.

Dem luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn ist der Kragen geplatzt. Am Samstagmorgen veröffentlichte er auf Facebook eine Reihe von Hassmails, die ihm von einem gewissen Georges Zeimet aus Wasserbillig geschickt wurden. «Ein Politiker muss einstecken können, doch manchmal muss er sich auch Luft verschaffen», so Asselborn in seinem Post.

In den Mails fordert der vermeintliche Georges Zeimet ihn auf, zurückzutreten. Er schreibt mehrere fremdenfeindliche, homophobe und antisemitische Kommentare. So nennt er Justizminister Felix Braz einen «gréngen Portugis» und spricht von einer «schwulen, jüdischen» Regierung. Asselborn solle seine Zeit mit Quizshows und Kochen verbringen und sich mal Zeit für seine Familie nehmen, statt «Politik zu spielen».

«Eigentlich bin ich solche Sachen gewohnt, doch hier ging es darum, diesen Tonfall und diesen Hass anzuprangern», so Asselborn dem Tageblatt gegenüber. «Wir sind hier nicht weit weg von Gewaltbereitschaft», führt der Minister aus. Die Mails, die er veröffentlicht hat, seien auch nicht die einzigen von der Person gewesen, «das geht schon länger so».

Die E-Mails, die an das Ministerium geschickt werden, landen erst auf einem Server. Hier werden sie kontrolliert, bevor sie an die Minister weitergegeben werden. Die Polizei sei auch eingeschaltet, erklärte Asselborn, wie es bei solchen Mails üblich sei. «Die meisten Menschen sind anständig, auch wenn sie nicht einer Meinung mit mir sind. Aber so ausfallend werden, das geht nicht.»

Viel Zuspruch

In den sozialen Medien erhielt der Außenminister viel Zuspruch und unterstützende Kommentare. «Kein Niveau und kein Respekt», schrieb eine Kommentatorin. Ein anderer nannte den Vorfall «traurig und krass». Die meisten unterstützen auch, dass Asselborn den Namen des Mannes nicht zensierte und ihn veröffentlichte.