Samstag20. Dezember 2025

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Luxemburg baut fleißig Windräder

Luxemburg baut fleißig Windräder
(Julian Stratenschulte/ dpa)

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In Luxemburg wurden bislang einige Projekte zum Bau von Windrädern in die Tat umgesetzt. Jedoch erfolgt dies nicht ohne Konsequenzen für die Natur.

Im Jahr 2015 wurden drei Windräder im Rahmen des Windparkprojekts «Kehmen-Heischent» errichtet. Sie befinden sich im Kanton Diekirch in der Gemeinde Bourscheid. 2016 wurden weitere Windparks ausgebaut. Dies bestätigten Wirtschaftsminister Etienne Schneider und Umweltministerin Carole Dieschbourg in ihrem Antwortschreiben auf die parlamentarische Anfrage des DP-Abgeordneten André Bauler.

Windprojekte 2016

Die folgenden Windparks, schreiben die beiden Minister, seien 2016 bereits in Betrieb gewesen oder in Betrieb genommen worden:

– Das Projekt «Windpark Rulljen-Géisdref»: Hier befinden sich vier Windräder in den Gemeinden Wiltz und Goesdorf. Diese Windmühlen stehen laut Minister im Kanton Wiltz und produzieren jährlich Strom für 5.500 Haushalte (mit jeweils vier Personen).

– Das Projekt «Windpark Housen-Pëtschent»: Dieser umfasse sechs Windräder. Sie stehen in der Gemeinde Putscheid und im Park Hosingen im Kanton Vianden. Die Windräder produzieren Strom für rund 8.000 Haushalte im Jahr.

– Das Projekt «Windpark Hengischt»: Hier stehen drei Windräder in den Gemeinden Clerf und Weiswampach im Kanton Clerf. Hier kann Strom für rund 3.900 Haushalte hergestellt werden. In einer weiteren Phase wurden in diesem Windpark acht Windräder durch zwei neue ersetzt. Insgesamt können hier 2.200 Haushalte versorgt werden.

– Projekt «Oekostroum Weiler»: Dieser Windpark umfasst sieben Windräder. Sie befinden sich in der Gemeinde Wintger im Kanton Clerf und können Strom für 11.500 Haushalte produzieren.

Weiterer Ausbau geplant

Für 2017 und 2018 sei ein weiterer Ausbau in den bisher genannten Kantonen geplant, teilen Schneider und Dieschbourg mit. Zum einen sei dies das Windparkprojekt «Harel-Walter-Eeschpelt». Hier plane man fünf Windräder in der Stauseegemeinde Obersauer. Die Windräder sollen bis 2018 betriebsbereit sein, so die Minister.

Ein weiteres Projekt soll im Kanton Kapellen entstehen. Hier ist ein Windparkprojekt in der Gemeinde Garnich geplant. Bis 2018 sollen hier drei Windräder gebaut werden, die jährlich 4.750 Haushalte versorgen können.

Negative Folgen für Vögel und andere Tiere

Alternative Energiequelle hin oder her, der Ausbau dieser Projekte bleibe für die Natur nicht ganz ohne Folgen, bestätigen Schneider und Dieschbourg. Zum einen leide die Natur in gewisser Weise unter dem Bau der Windräder, da Zugangswege bis zum Standort erstellt werden müssten, um das Baumaterial anzuliefern. Später dienen diese Wege als Zugang für die Wartung.

Es sei ebenfalls unvermeidbar, dass die Windräder ein Problem für Vögel darstellen, so die Minister. Sie könnten mit den Rotorblättern kollidieren. Außerdem könnte durch den Lärm ihr Nistverhalten gestört werden.

Die größten Opfer seien allerdings die Fledermäuse. Zum einen werde der Lebensraum der Tiere durch die Windräder beschädigt. Dies beeinträchtige ihr Jagdverhalten, so Schneider und Dieschbourg. Wie bei den Vögeln besteht auch bei den Fledermäusen das Risiko einer Kollision mit den Rotorblättern. Zum anderen könnte der Lärm zur Desorientierung der Tiere beitragen.