Der angeklagte Pfarrer aus Belair, der seit September 2014 nicht mehr im Dienst der Kirche ist, hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Im November 2008 soll es bei einer dreitägigen Reise in Frankreich zwischen ihm und einem damals 14-jährigen Jungen zu sexuellen Kontakten gekommen sein.
Ein psychiatrischer Gutachter betonte im Zeugenstand, dass der Mann zurechnungsfähig und seiner Schuld bewusst sei. Des Weiteren sei der Angeklagte nicht psychisch krank und nicht vorbelastet. Der Pfarrer hätte seinem Psychiater gegenüber angegeben, dass die sexuelle Handlung nicht von ihm selbst, sondern von dem Jungen ausgegangen sei.
Der Beschuldigte sei, so der Gutachter, davon ausgegangen, dass es bei dem sexuellen Kontakt ein beidseitiges Einverständnis gegeben hätte. Der Psychiater erklärte, es sei ein perverser Akt gewesen, betonte aber ebenfalls, dass sowohl der Ankläger als auch der Beschuldigte unterschiedliche Aussagen gemacht hätten.
Ein weiterer Psychiater betonte im Zeugenstand, dass die Aussagen des Pfarrers kohärent seien. Drei Mal sei es zu sexuellen Handlungen gekommen. Der Junge hätte, laut dem Psychiater, in erster Linie mit einem Freund über die Tat gesprochen, bevor er mit dem Pfarrer und seinen Eltern geredet hatte. Der junge Mann würde heute unter Depressionen leiden, so der Gutachter.
Laut den Ermittlern habe der Pfarrer dem Jungen damals gesagt, er dürfe mit niemandem über die Tat sprechen, weil er ansonsten seinen Beruf verlieren würde. Der Pfarrer hätte dem Minderjährigen die Schuld gegeben.
Am Mittwoch wird dieser Prozess fortgesetzt.
Zu Demaart
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