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DDR wieder da und Luxemburg am falschen Ort

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Der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon überrascht in seinem Wahlprogramm mit einer Europa-Karte, auf der die DDR noch existiert und Luxemburg sich an der falschen Stelle befindet.

Dies in einem Kapitel, das «Frontières» (Grenzen) heißt und im alphabetisch angeordneten Programm gleich hinter «France» (Frankreich) folgt. Am Rande bemerkt: Dies ist wohl bezeichnend für die aktuelle politische Landschaft in Frankreich, wenn ein Präsidentschaftskandidat ein solchermaßen benanntes Kapitel in seinem Wahlprogramm führen muss.

Der Überblick am Ende der Doppelseite lässt denn auch nicht an Deutlichkeit zu wünschen übrig: «Mein Ziel» sei es, so der konservative Präsidentschaftsanwärter, «eine effiziente Kontrolle der europäischen Grenzen und der illegalen Einwanderung zu gewährleisten». Wie er das erreichen will, formuliert Fillon wie folgt: «Schengen-Vertrag neu verhandeln, Frontex-Mittel verstärken, ein europäisches Grenzschutz-Korps ins Leben rufen.» Und, was die Türkei angeht: «Der Türkei ganz klar sagen, dass sie nicht Mitglied der EU werden kann.»

Oder Luxemburg gar ganz vergessen?

Klammer zu und zurück zum Lapsus. Was auf der Karte regelrecht ins Auge springt, ist der «Strich» in der Mitte, der Deutschland nach wie vor in zwei teilt. Was u.a. auf Twitter bereits heftig kommentiert wurde.

Etwas weniger augenscheinlich: Luxemburg ist falsch verortet, der «kleine Fleck» liegt auf der Karte zu hoch – das Großherzogtum würde an Belgien, die Niederlande und Deutschland grenzen anstatt an Frankreich, Belgien und Deutschland. Möglicherweise ist Luxemburg überhaupt nicht auf der Karte, denn die geringe Größe und Auflösung der Karte könnte sogar vermuten lassen, dass dieser «Fleck» der Zipfel der Niederlande ist, der in Belgien «hineinragt» und das Dreiländereck rund um Maastricht bildet.

Ohne verallgemeinern zu wollen, ärgert es einen als Luxemburger doch, dass unsere französischen Nachbarn manchmal Probleme mit Geografie und Karten haben. Wir erinnern an die France-2-Sendung, die Ende September nicht nur Luxemburg, sondern auch Belgien «auslöschte» (Link).

Das Wahlprogramm finden Sie hier. Die Karte befindet sich auf Seite 59.