Psst! Eigentlich ist das Ganze ja noch geheim. Sogar die zuständige Kammerkommission soll erst kommende Woche darüber informiert werden. Ausnahmsweise, und darüber zeigten sich sowohl die Escher Bürgermeisterin Vera Spautz als auch der für das kommunale Verkehrswesen zuständige Schöffe Henri Hinterscheid mehr als zufrieden, gestattete Minister François Bausch jedoch am Freitagvormittag die öffentliche Präsentation der ersten Pläne zum sogenannten «Minettstram op Pneuen».
Ein Megaprojekt, das sich derzeit noch nicht einmal in den Kinderschuhen, sondern allerhöchstens in den Socken befindet, wie im Laufe der Vorstellung klar wurde. Doch worum geht es genau?
Ein 34 Kilometer umfassendes Netz
In den kommenden Jahren soll mit dem Aufbau eines später rund 34 Kilometer umfassenden Busnetzes begonnen werden, das auf möglichst geradem Weg – daher der Vergleich mit einer Trambahn – die Südgemeinden von Düdelingen bis Petingen miteinander verbinden soll. In einer ersten Phase soll die Linie zwischen den Kommunen Düdelingen und Differdingen entstehen.
Dabei sollen rund 21 Haltestellen bedient werden und 17 Busse zum Einsatz kommen. Dies bedeutet, dass von jeder der 21 Haltestellen aus alle siebeneinhalb Minuten ein Bus bestiegen werden kann. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der neuen Verkehrsmittel liegt – inklusive Haltezeiten zum Ein- und Aussteigen – bei etwa 30 Kilometer pro Stunde.
Viele Fragen bleiben offen
Adrien Stolwijk von Schroeder & Associés betonte, dass die ersten Pläne zum Projekt bislang nur den Schöffenräten der betroffenen Gemeinden präsentiert und dort extrem positiv aufgenommen worden seien. In Petingen habe man gar bedauert, dass die Verbindung zwischen Rodange und Differdingen erst in einer zweiten Phase zustande kommen soll.
Das Projekt erschließt den Südgemeinden ganz neue Chancen, was die Aufwertung der Innenstädte angeht. So könnte in Esch etwa im Bereich Boulevard Kennedy/Boulevard Prince Henri ein sogenannter «Shared Space» entstehen, wie dies vor kurzem in Bartringen der Fall war. Doch es bleiben viele Fragen offen.
Nur gemeinsam zu erreichen
Es sei klar, dass das Ziel nur durch das Zusammenspiel aller Akteure erreicht werden könne, so Stolwijk. TICE und CFL müssen miteingebunden werden, die Gemeinden ihr mehr oder weniger großes (in Esch wohl eher mehr) Scherflein beisteuern. Und der größte Teil der Investition wird selbstverständlich von staatlicher Seite zu tragen sein.
Mehr zur «Minettstram op Pneuen» lesen Sie in der Samstags- und Sonntagsausgabe des Tageblatt.
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