«Alle waren fassungslos, es war ein sehr trauriger Moment», berichtete die Hotelangestellte Yaimara Gómez über den Moment, als Staatschef Raúl Castro im Staatsfernsehen den Tod seines Bruders verkündete. Autowäscher Marco Antonio Díaz war auf einer Party, als plötzlich die Musik abgedreht wurde. «Fidel ist gestorben», habe jemand gerufen. «Ich bin nach Hause gegangen und habe alle geweckt.» Seine Mutter sei wie versteinert gewesen.
«Fidel zu verlieren fühlt sich an, als ob man einen Vater verliert», sagte der Bäcker Michel Rodríguez. Auch die Hausfrau Blanca Cabrera war sichtlich mitgenommen, als sie vom Tod Castros erfuhr. «Es ist schwer zu glauben, dass Fidel von uns gegangen ist», sagte die 56-Jährige, die zur Beruhigung eine Zigarette in ihrem Garten rauchte.
Schockstarre
Auch die kubanischen Staatsmedien fielen nach dem Tod des Revolutionsführers in eine Art Schockstarre. Die amtliche Zeitung Granma brauchte ganze fünf Stunden, um die Nachricht auf ihrer Website zu veröffentlichen.
In Miami wurde zu diesem Zeitpunkt schon längst ausgelassen gefeiert. Exilkubaner begrüßten in der US-Stadt die Nachricht vom Tod Castros mit Freudentänzen. «Freiheit, Freiheit!» und «Cuba libre!» skandierten sie, prosteten sich mit Champagner zu und veranstalteten Konzerte mit Trommeln und Kochtöpfen. Aus einer Menge von mehr als 1.000 Menschen ertönten auch Rufe wie «Jetzt ist Raúl dran!»
Cubans march down Calle Ocho in Little Havana in Miami celebrating Fidel Castro’s death (raining & almost 2am but that won’t stop the party) pic.twitter.com/LxvWAuxGsO
— Vera Bergengruen (@VeraMBergen) 26. November 2016
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