Die Schweizer Großbank UBS steuert ihre Vermögensverwaltung für Kontinentaleuropa ab sofort von Frankfurt aus. In der am Donnerstag offiziell gegründeten UBS Europe SE sind die europäischen Aktivitäten außerhalb des Schweizer Heimatmarkts und Großbritanniens gebündelt, wie der Konzern am Donnerstag erklärte. Frankfurt setzte sich im konzerninternen Wettbewerb letztlich gegen Luxemburg durch.
Von dem Transfer nicht betroffen sind die Vermögensverwaltungs-Aktivitäten in Frankreich und Großbritannien. Das Geschäft aus Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Spanien hängt künftig jedoch direkt an der neuen Frankfurter Tochter UBS Europe SE. Mit dem Schritt will UBS Kosten sparen. Konkrete Angaben dazu machte die Bank nicht.
Frankfurt als neuer Favorit
Damit ist die Main-Metropole nun auch Favorit für die mögliche Verlagerung von Stellen aus London, sollte Großbritannien im Zuge des Brexits den Marktzugang zur Europäischen Union verlieren. Zur neuen Tochtergesellschaft gehört nämlich bereits das deutsche Investmentbanking. «Wir haben im vollen Bewusstsein der Brexit-Diskussion auch die Investmentbank in die SE integriert», zitierte das «Handelsblatt» Deutschland-Chef Thomas Rodermann. Die UBS hat in Frankfurt derzeit rund 600 Mitarbeiter.
Einem Medienbericht zufolge denkt bereits die US-Großbank Citigroup bei einem Brexit über einen Umzug einiger Händler aus London nach Frankfurt nach. Auch Goldman Sachs erwägt Insidern zufolge eine Verlagerung von Geschäftsteilen.
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