Die noch vorhandenen fossilen Brennstoffe werden einer Studie zufolge auf absehbare Zeit den Energiehunger einer wachsenden Weltbevölkerung decken. Trotz steigender Fördermengen 2015 sind noch immer umfangreiche fossile Ressourcen vorhanden. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe am Donnerstag in Hannover vorgelegt hat.
Im vergangenen Jahr wurden demnach weltweit 4,3 Milliarden Tonnen Erdöl gefördert. Das waren 2,5 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Gleichzeitig stiegen 2015 die Erdöl-Ressourcen global um 3,2 Prozent auf insgesamt 354 Milliarden Tonnen. Darunter sind allerdings auch Vorkommen, die noch nicht erschlossen sind oder deren Förderung sich wirtschaftlich nicht rechnet. Erdöl ist mit einem Anteil von 35 Prozent an der Gesamtenergiemenge der wichtigste Energieträger.
Mittelfristige Versorgungsengpässe
In den vergangenen Jahren habe ein Überangebot an Erdöl jedoch zu einem Preisverfall und damit zu weniger Investitionen in diesem Bereich geführt. Mittelfristig bestehe deshalb die Gefahr von Versorgungsengpässen, heißt es in der Studie.
Auffällig ist laut den Autoren vor allem die weltweit wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien. Allein in Deutschland habe sich die Nutzung vor allem von Sonnen- und Windenergie zwischen 2005 und 2015 mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr betrug ihr Anteil am Gesamtenergieverbrauch zwölf Prozent. Noch immer machten die fossilen Brennstoffe jedoch rund 80 Prozent des bundesweiten Verbrauchs aus. Ein Großteil der in Deutschland benötigten Energie wird weiterhin importiert.
Die Kernkraft spielt in der Bundesrepublik hingegen kaum noch eine Rolle. Neun der 17 Kernkraftwerke wurden seit der Änderung des Atomgesetzes im Jahr 2011 inzwischen abgeschaltet. 2015 trug die Atomkraft nur noch sieben Prozent zum Energieverbrauch bei.
Anstieg des Uranverbrauchs
Aus globaler Sicht bleibe die Kernenergie aber ein wichtiger Energieträger, schreiben die Macher der Studie. «Vor allem in Asien und im Nahen Osten ist mit einem Anstieg des Uranverbrauchs zu rechnen.» Die globalen Uran-Vorräte seien sehr umfangreich, so dass in absehbarer Zeit kein Engpass bei der Versorgung mit Kernbrennstoffen zu erwarten sei.
Für die Energiestudie «Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen» hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe vor allem Erkenntnisse aus Fachliteratur und wissenschaftlichen Publikationen zusammengetragen. Zudem flossen Informationen aus der Wirtschaft, von Fachinformationen und politischen Stellen in die Studie ein.
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