Der Mensch existiert nicht erst seit gestern. Und doch ist noch längst nicht alles über ihn bekannt. Erst kürzlich haben Forscher des Universitätsklinikums im irischen Limerick ein neues Organ identifiziert: das sogenannte Gekröse, auch Mesenterium genannt.
Zwar war seine Existenz auch zuvor schon bekannt, allerdings wurde es falsch zugeordnet. So nahmen Mediziner bislang an, dass es mehrere Einzelteile sind. Nun ist klar: Es handelt sich um ein durchgehendes Organ.
Neugier zahlt sich aus
Das Gekröse – genaugenommen eine doppelte Falte des Bauchfells – befestigt die inneren Organe wie Magen oder Darm an der Bauchwand.
Seit 2012 versuchten Calvin Coffey und Peter O’Leary mithilfe mikroskopischer Untersuchungen mehr über das bis dato von der Wissenschaft vernachlässigte Mesenterium herauszufinden. Ihre Ergebnisse haben sie nun im Fachjournal «The Lancet Gastroenterology & Hepatology» veröffentlicht.
«Neue Ära des Wissens»
In Zukunft sollen noch weitere Erkenntnisse gewonnen werden: «Wir haben jetzt die Anatomie und die Struktur erkannt. Der nächste Schritt ist, die Funktion herauszufinden. Wenn man die Funktion versteht, kann man auch abnormale Funktionen erkennen – und damit Krankheiten», zitiert «Science Alert» Coffey.
Konkret will sein Team herausfinden, welche Rolle das Organ bei der Entstehung von Bauch- und Unterleibskrankheiten spielt. Die Ergebnisse könnten vielen Patienten helfen. Das medizinische Fachlexikon Gray’s Anatomy wurde bereits um das Gekröse erweitert.
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