Die über zweijährige Talfahrt des Erdölpreises scheint zumindest vorläufig ein Ende gefunden zu haben. Während sie noch bis in den Herbst von Monat zu Monat jeweils zurückgegangen waren, stiegen die Preise für Erdölprodukte in Luxemburg zwischen November und Dezember vergangenen Jahres um 0,8 Prozent.
Das geht aus den neuesten Zahlen des Luxemburger Statistikinstituts Statec hervor. Trotz des starken Anstiegs gegen Jahresende liegt das Preisniveau der Erdölprodukte wie Benzin, Diesel oder Heizöl, jedoch nur geringfügig über dem vom Dezember 2015, was auf den kontinuierlichen Preisrückgang während des Jahres zurückzuführen ist.
Trotz wieder leicht steigender Erdölpreise, liegt der Preis für das Barrel noch immer deutlich unter dem der vergangenen Jahre. Aktuell liegt der Preis für die wichtigste europäische Sorte Brent bei knapp über 53 US-Dollar. Die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet etwas unter 51 US-Dollar.
Erdöl immer noch deutlich günstiger als vor 3 Jahren
Bevor im September 2014 die Talfahrt beim Erdöl begann kostetet das Barrel noch rund 100 Dollar. Auf seinem bislang höchstem Stand waren es im Juni 2008 ganz 154,38 US-Dollar – also rund dreimal zu viel wie der aktuelle Ölpreis. Mittelfristig – davon gehen die meisten Analysten aus – wird der Erdölpreis aber wieder deutlich steigen. Das liegt vor allem an der Kombination aus steigendem Verbrauch und einer Verknappung der Erdölreserven.
Als gesicherte Vorkommen gelten 217 Milliarden Tonnen Erdöl, davon werden aber jährlich rund 4 Milliarden gefördert und verbraucht, Tendenz steigend. Zwischen November und Dezember 2016 ist das Preisniveau in Luxemburg um 0,24 Prozent gestiegen. Damit ist auch die nächste Index-Tranche zum 1. Januar dieses Jahres fällig geworden.
Neben dem Erdöl verteuerten sich vor allem die Preise für Lebensmittel. Sie stiegen im Dezember im Monatsvergleich um 0,67 Prozent, auf Jahresfrist verteuerten sie sich um 1,8 Prozent. Besonders stark verteuert hat sich Gemüse. Deren Preis stieg zwischen November und Dezember um 5,0 Prozent.
Kerninflation bei 0,96 Prozent
Auch Alkohol und Tabakprodukte verteuerten sich im Großherzogtum auf Jahresfrist um 1,6 Prozent, Kleidung und Schuhe kosteten im Schnitt 1,0 Prozent mehr. Auch für einen Besuch in einem Café oder Restaurant mussten die Gäste durchschnittlich 1,3 Prozent mehr auf den Tisch legen als noch vor einem Jahr.
Die Kerninflation, also die Inflationsrate ohne die saisonal schwankungsanfälligen Lebensmittelpreise und Energiepreise, lag im Dezember bei 0,96 Prozent und damit leicht höher als noch im November.
Die Kerninflation ist insofern von Bedeutung, als dass sie ein klareres Bild von der tatsächlichen Preisentwicklung, unabhängig von den besonders schwankungsanfälligen Preisen bei Lebensmitteln und Energie, abgibt.
Die Schwankungsbreite bei der Kerninflation ist über einen längeren Zeitraum auch tendenziell kleiner als bei der generellen Inflationsrate. Deswegen lässt sich aus der aktuellen Kerninflation leichter die Inflations-Entwicklung der kommenden Monate ablesen.
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