Montag22. Dezember 2025

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«Zerfall Europas würde Amerika schaden»

«Zerfall Europas würde Amerika schaden»
(Evan Vucci)

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Der scheidende US-Botschafter bei der EU beschwört die künftige US-Regierung, keine weiteren Keile zwischen die Mitgliedsstaaten zu treiben. Die USA täten gut daran, den geplanten EU-Austritt Großbritanniens nicht zu befeuern, sagte Anthony Gardner am Freitag in Brüssel im Gespräch mit Journalisten.

«Zu denken, dass wir unseren eigenen Interessen dienen würden, wenn wir den Zerfall Europas unterstützen, wäre reiner Aberwitz, ein Wahnsinn», sagte Gardner. Ein geeintes Europa sei für die amerikanische Wirtschaft ein weitaus attraktiverer Handelspartner.

Der künftige US-Präsident Donald Trump pflegt gute Beziehungen zum britischen Brexit-Wortführer Nigel Farage und zeigt Sympathien für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. In Brüssel herrscht die Sorge, dass das transatlantische Verhältnis unter Trump abkühlen könnte.

«Die EU ist nicht dabei, zu zerfallen»

Gardner hat nach eigenen Angaben kaum direkte Kontakte zu Vertretern der künftigen US-Regierung. Diese rechne nach seinen Informationen aber damit, dass nach Großbritannien noch weitere Länder den Staatenbund verlassen wollten. «Die Wahrnehmung ist, dass 2017 das Jahr ist, in dem die EU zerfallen wird», sagte der Diplomat. «Die EU ist nicht dabei, zu zerfallen.» Gardner erhofft sich insbesondere von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sie diesem Eindruck entgegentritt.