Wegen des geplanten EU-Austritts der Briten will die Großbank HSBC rund 1.000 Arbeitsplätze aus London nach Paris verlegen. Die Jobs würden «in Zusammenhang mit dem Zugang zum EU-Binnenmarkt wahrscheinlich nach Frankreich umziehen», sagte HSBC-Chef Stuart Gulliver am Mittwoch dem Sender Bloomberg Television.
Betroffen sind demnach Mitarbeiter des internationalen Investmentbankings. Dieser Geschäftszweig sei vom geplanten britischen Ausstieg aus dem EU-Binnenmarkt besonders betroffen, erläuterte Gulliver. Dass die Wahl auf Paris fiel, erklärte der Bankchef mit den bereits vorhandenen Aktivitäten der HSBC in Frankreich. Sie hatte im Jahr 2002 die französische Bank Crédit Commercial gekauft und beschäftigt in dem Land fast 9.500 Menschen.
Luxemburg hofft auf Zuwächse
Wie Paris, Dublin und Frankfurt hoffte auch Luxemburg auf einen Zuwachs an Arbeitsplätzen durch den Brexit. HSBC-Luxemburg beschäftigt derzeit 230 Mitarbeiter.
Die angestrebte Geschäfts- und Jobverlagerung steht laut Gulliver für rund 20 Prozent des Umsatzes aus dem Investmentbanking. Der Handel mit Devisen, Anleihen und Aktien sei nicht betroffen. Auch der weltweite Hauptsitz der Bank soll in Großbritannien bleiben, ebenso wie der Sitz des Geschäfts mit britischen Privatkunden.
Die britische Premierministerin Theresa May hatte am Dienstag angekündigt, ihr Land werde die EU mit einem «klaren und sauberen» Schnitt verlassen. Dabei werde Großbritannien auch dem gemeinsamen Binnenmarkt den Rücken kehren.
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