Wer sich eine Wohnung zulegt und sie über Airbnb vermietet, ist um ein Vielfaches schneller Vollbesitzer der Wohnung. Das hat das britische Immobilien-Unternehmen Nested herausgefunden.
Dafür hat Nested in 75 Städten weltweit geschaut, wie viel eine Wohnung mit drei Schlafzimmern jeweils kostet. Dann wurde verglichen, wie viel ein Vermieter über normales Vermieten pro Jahr hereinbekommt und wie viel die Vermietung über eine Kurzzeitvermittlungsplattform wie etwa Airbnb einbringt.
Ergebnisse sind frappierend
Die Ergebnisse sind frappierend. Um das für die Anschaffung der Wohnung benötigte Kapital über die klassische Miete wieder zurückzubekommen, braucht es fünfmal, sechsmal mehr Jahre als über die Vermietung via Airbnb und Co. In einzelnen Fällen verkürzt die Vermietung über eine Kurzzeitvermittlungsplattform den besagten Zeitraum noch mehr.
Der Wohnungsmarkt in Luxemburg wurde von Nested nicht untersucht. Andere europäische Städte werden aber aufgeführt. In Frankfurt etwa braucht es laut Nested 403 Monate, um den Kredit bei einer klassischen Vermietung abzubezahlen, bei einer Vermietung über Airbnb nur 71 Monate. In Wien rentiert sich eine Wohnung mit Airbnb nach zwölf Jahren, bei konventioneller Vermietung nach 35 Jahren. In Amsterdam liegt das Verhältnis bei 333 Monaten gegenüber 87 Monaten, in Brüssel liegt es bei 250 zu 103 Monaten, in Paris bei 506 zu 216 Monaten, in Rom bei 537 zu 218 Monaten.
Viel Kritik am Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell von Airbnb und ähnlichen Anbietern steht seit längerem in der Kritik. Einige Städte wie Paris, Berlin oder Barcelona versuchen, diesen Anbietern die Stirn zu bieten. Den Kurzzeitvermittlungsplattformen wird vorgeworfen, mit ihrem Geschäftsmodell das Wohnraumangebot drastisch zu verknappen, dies vor allem in begehrten Innenstadtvierteln. Dazu entgehen den Städten Steuereinnahmen.
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