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«Wir wollen Underground bleiben»

«Wir wollen Underground bleiben»

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Nach „Quartier 3“ und „Zaepert“ organisiert das Künstlerkollektiv Cueva im Mai dieses Jahres die dritte Ausstellung in einem abrissreifen Gebäude. Diesmal ist es die einstige Garage Losch, die ab Mai zur Kunstgalerie wird.

Seit Januar 2009 steht die ehemalige Niederlassung der Garage Losch am boulevard Prince Henri leer. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden viel Müll und Unrat abgeladen. Obdachlose nutzten die Hallen zum Übernachten. Mitte Dezember 2016 haben die Mitglieder des Künstlerkollektivs Cueva damit begonnen, die Räume der ehemaligen Autowerkstatt zu räumen und zu säubern. Das Gebäude bietet viel Raum für künstlerische Entfaltung. In etwas mehr als drei Monaten soll hier eine große Ausstellung eröffnen.

Die Vernissage der „Uecht“ ist für Freitag, 5. Mai, um 18.00 Uhr geplant. 1.200 Besucher werden für diesen Tag erwartet.

An insgesamt drei Wochenenden (acht Tagen) werden die Räume der Ausstellung geöffnet. Am 5. und 6. Mai, dann vom 12. bis 14. Mai und vom 19. bis 21. Mai, immer von 14.00 bis 22.00 Uhr.

Zusätzliche Informationen, viele Fotos und Videos sowie regelmäßige Updates gibt es auf der Facebook-Seite der „Uecht“ oder im Youtube-Kanal von Cueva.

Mittlerweile sieht es ganz ordentlich aus. Hier und dort stehen noch ein paar Europaletten, an der Wand hängen alte Autofelgen. Die Escher Gemeinde hat einen Stromverteiler aufgestellt, ein paar Spots liefern spärliches Licht.
Rund 70 Künstler sollen ab dem 5. Mai im Untergeschoss, im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk des ehemaligen Autohauses ausstellen. Einige haben schon ihren Platz reserviert, darunter auch bekannte Namen wie Joëlle Daubenfeld, Sandra Biewers, Marc Pierrard, Séverine Peiffer und Joël Nepper, Emile Hengen, Anne Lindner und natürlich Théid Johanns, der zusammen mit Daisy Wagner, Jeff Keiser und Sergio Sardelli für die Organisation zuständig ist.

«Quartier 3» und «Zaepert»

„40 der 70 Künstler sind neu, sie waren noch nicht bei unseren anderen Projekten dabei“, erklärte Théid Johanns am Montag gegenüber dem Tageblatt. Mit den „anderen Projekten“ meint er die Ausstellungen „Quartier 3“ und „Zaepert“, die beide nach dem gleichen Prinzip ausgelegt waren und großen Erfolg hatten.

Dieses Prinzip lautet wie folgt: Ein altes Haus oder Gebäude, das zum Abriss verdammt ist, wird von Künstlern gestaltet und dekoriert. Danach kann das Gesamtwerk für einige Wochen besichtigt werden, bis dann der tatsächliche Abriss erfolgt und ein neues Gebäude dort entsteht. Das sollen im Fall von „Uecht“ gleich mehrere kleinere Wohnhäuser werden, nachdem das Projekt eines Hochhauses vergangenes Jahr vom Escher Schöffenrat verworfen worden war.
Schade um die schönen Werke und die viele Arbeit, könnte man meinen, doch Théid Johanns sieht es anders: „Wenn das Gebäude abgerissen wird, empfinde ich ein Gefühl der Befreiung“, sagte der Escher Künstler. „Alles ist vergänglich, nichts ist für immer. Vorher war hier eine Werkstatt, jetzt machen wir die Ausstellung, danach kommt wieder etwas Neues. So ist das eben.“

Am 12. Februar sollen alle Plätze verteilt sein, dann beginnt die kreative Phase. Fast drei Monate bleiben den Künstlern, um ihre Bilder, Skulpturen und Installationen anzufertigen. Die Auswahl der Künstler erfolgt zum größten Teil über die sozialen Netzwerke. Nicht alle melden sich gleich zurück, doch die meisten sind stolz, dabei sein zu dürfen.
Finanziert wird die Ausstellung über die Eigenbeteiligung der Teilnehmer. Auf Sponsoren verzichtet man ganz bewusst. „Wir wollen Underground bleiben“, meinte Théid Johanns.