Der 21-jährige mutmaßliche Angehörige der radikal-islamistischen Taliban, den ein Spezialeinsatzkommando Ende Januar verhaftet hat, war in Prüm gemeldet. Er lebte seit mehr als einem Jahr als Asylbewerber in einem Wohnblock in der Stadtwaldsiedlung, schreibt der^Trierische Volksfreund. Khan A. wurde am Donnerstag, 26. Januar, zwischen 6 und 7 Uhr in der Siedlung am nördlichen Stadtrand festgenommen.
Die Verhaftung lief offenbar ohne große Schwierigkeiten ab: Man sei von der Polizei aufgefordert worden, sich in Bereitschaft für einen eventuellen Rettungseinsatz zu halten, sagt Oswald Benzel, Chef des DRK in der Abteistadt. Kurz darauf sei aber bereits die Nachricht gekommen: Alles erledigt, niemand verletzt. Einige Stunden später landete ein Polizeihubschrauber am Prümer St.-Joseph-Krankenhaus und flog mit dem Verhafteten davon.
Flucht aus Afghanistan
Der 21-jährige Khan A. ist laut Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe – oberste Verfolgungsbehörde in Sachen Staatsschutz, Terrorismus, Landesverrat und Spionage – «dringend verdächtig», sich den Taliban angeschlossen «und zudem Beihilfe zum Mord geleistet zu haben» – als Leibwächter eines lokalen Verwalters, den er «in zahlreichen Fällen bei der Abholung und Tötung von Personen» begleitet haben soll. «In einem Fall wurde unter Beteiligung des Beschuldigten im Jahr 2015 ein Soldat nachts aufgesucht, zum Stützpunkt der Taliban in eine Kreisstadt verbracht und hingerichtet.» Bald darauf setzte sich Khan A. aus Afghanistan ab. Er wohnte während etwas mehr als einem Jahr in Prüm, auffällig wurde er offenbar nicht.
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