Die EU-Kommission lobt in einem Bericht indirekt die Steuerreform der Luxemburger Regierung. Durch die Steuererleichterungen stünden den Haushalten mehr Geld für Konsumausgaben zur Verfügung. Daneben habe Luxemburg eine niedrige Arbeitslosigkeit und den gestiegenen Lohnindex. Dies zusammengenommen führe dazu, dass die Luxemburger Haushalte die gestiegenen Ölpreise besser wegstecken könnten.
Die niedrigen Zinssätze förderten zudem die Investitionen. Bauunternehmungen blieben weiterhin robust. Insbesondere nennt die EU-Kommission staatliche Infrastrukturprojekte als einen der Treiber der Bauaktivitäten.
Wegen der steigenden Kapazitätenauslastung der Unternehmen erwartet die EU-Kommission auch Investitionen in neue Ausrüstung.
Für das begonnene Jahr sieht die EU-Kommission aus diesen Gründen ein Wirtschaftswachstum von 4 Prozent voraus.
Im nächsten Jahr allerdings, «wenn der Effekt der Steuerreform auf die Kaufkraft der Haushalte ausklingt», werde der Binnenkonsum an Fahrt verlieren. Da sich gleichzeitig allerdings das wirtschaftliche Umfeld – insbesondere in der EU – verbessern werde, sieht die EU-Kommission für 2018 ein Wachstum von 3,9 Prozent für Luxemburg voraus.
Arbeitsplätze
Auch was den Arbeitsmarkt angeht, verspricht der Bericht der EU-Kommission eine Verbesserung. Die Schaffung von Arbeitsplätzen bleibe robust in Luxemburg. Grenzgänger würden wahrscheinlich mehr profitieren als Einheimische, schreibt die Kommission. Die Verbesserung am Arbeitsmarkt sei allerdings nicht stark genug, um die Arbeitslosenquote besonders kräftig zu senken. Diese werde von nun 6,5 Prozent auf 6,1 Prozent Ende 2018 sinken.
Indextranche im nächsten Jahr
2017 und 2018 werde auch die Inflation wieder anziehen, schreibt die EU-Kommission. Den Vorhersagen zufolge wird sie bei 2 Prozent beziehungsweise 2,1 Prozent liegen. (Vor allem weil die Inflation nicht mehr durch niedrige Ölpreise abgefedert wird). Wenn die Vorhersagen stimmen, werde im nächsten Jahr eine neue Indextranche ausgelöst, so die Kommission.
Haushalt
Die Kommission widmet sich auch der Gesundheit der Staatsfinanzen. Während der provisorische Haushaltsüberschuss 2016 bei 1,6 Prozent des BIP liegt, sei den Vorhersagen zufolge in diesem Jahr mit einem kleineren Überschuss von 0,2 Prozent des BIP zu rechnen. Hauptverantwortlich dafür sei die Steuerreform, schreibt die Kommission. 2018 liege der Haushaltsüberschuss – vorausgesetzt die Politik ändere sich nicht – bei 0,3 Prozent des BIP.
Die Schuldenquote gemessen am BIP wird den Vorhersagen der EU-Kommission zufolge wieder ansteigen, nachdem sie 2016 gesunken ist. Ende 2018 soll sie bei 23,5 Prozent des BIP liegen.
Eurozone und EU
Für die Eurozone sieht der Bericht ein Wachstum von 1,6 Prozent im Jahr 2017 und 1,8 Prozent im Jahr 2018 vorher. Damit korrigiert die Kommission ihre Vorhersagen gegenüber jenen vom Herbst nach oben.
Für die EU verhalte es sich ähnlich. Für das begonnene und das nächste Jahr prognostiziert die Kommission 1,8 Prozent BIP-Wachstum.
Zu Demaart
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